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Wie bereits vor einiger Zeit hat die brasilianische Regierung wieder die Mobilfunknetzbetreiber im eigenen Land dazu verpflichtet, den von Facebook betriebenen Instant Messenger WhatsApp zu sperren. Grund für diese Sperrung ist die Weigerung Facebooks, Chatprotokolle an die Justiz des Landes auszuhändigen. Facebook begründet dies damit, dass das Unternehmen durch die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gar nicht an die Inhalte der Gespräche herankommen könne.
Unterdessen vermeldet der alternative Messenger Telegram wieder einen enormen Nutzerwachstum in Brasilien. Es sollen sich sogar so viele neu registriert haben, dass zeitweise die Server, welche die Authentifikations-SMS versenden, nicht mehr hinterherkamen und so Zeitverzögerungen auftraten.
Sorry, Brazil! Your mobile networks can't process as many verification SMS as we're sending them. Over a million users joined, more waiting
— Telegram Messenger (@telegram) 2. Mai 2016
Sollte einer der Mobilfunkprovider im Land die Sperre nicht durchziehen, so erhält dieser eine Strafgebühr von umgerechnet 127.000 Euro pro Tag. Facebook selbst gibt eine Zahl von 100 Millionen WhatsApp-Nutzern in Brasilien an, welche nun fürs erste auf Alternativen ausweichen müssen.
Erst vor wenigen Wochen führte WhatsApp eine globale Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ein, welche auf dem Axolotl-Ratchet-Protokoll des TextSecure-Erfinders basiert. Diese umfasst neben normalen Chats auch Gruppen-Chats, sofern alle Nutzer die aktuellste WhatsApp-Version nutzen.