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Bereits vor zehn Jahren hat die Bundesregierung den elektronischen Personalausweis eingeführt. Allerdings erfreute sich die neue “eID”-Funktion bislang nicht allzu großer Beliebtheit und kaum ein Bürger nutzt besagtes Feature, um sich im Netz zu identifizieren. Grund hierfür dürften einerseits fehlendes Vertrauen in die Sicherheit der Ausweisfunktion sein, zum anderen bieten weder Behörden noch Unternehmen eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich mit dem E-Perso auszuweisen. Aktuell setzen Banken oder Mobilfunkanbieter auf eine Identifikation durch Post-Ident oder Video-Ident.
Das soll sich allerdings in Zukunft ändern. Zumindest wenn man den Aussagen von Peter Altmaier (CDU) und dem Wirtschaftsministerium Glauben schenken mag. Das Ministerium arbeitet momentan an einer virtuellen Version des Personalausweises, die sich auf dem Smartphone speichern lassen soll. Aktuell existiert bereits eine Demoversion, die von der Bundesdruckerei umgesetzt wurde. Allerdings gilt hier zu bedenken, dass das Innenministerium für den neuen "Perso" zunächst grünes Licht geben muss. Ersten Informationen nach wäre das genannte Ministerium dem neuen Ausweis gegenüber zwar nicht abgeneigt, allerdings würde man aktuell in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eine mögliche Freigabe prüfen.
Des Weiteren existiert derzeit lediglich für das Samsung Galaxy S20 eine offizielle Freigabe zur Nutzung des geplanten Personalausweises. Laut Aussagen eines Sprechers des südkoreanischen Mischkonzerns würde das genannte Smartphone die strikten Anforderungen des BSI an Systeme zur elektronischen Identifizierung erfüllen. Neben weiteren Samsung-Modellen dürften auch Apple-Geräte und Googles Pixel-Smartphones den Vorgaben des BSI entsprechen. Somit müssten Nutzer zunächst einmal prüfen, ob ihr Gerät überhaupt für den neuen Personalausweis geeignet ist. Dies soll durch eine entsprechende App erfolgen. Im Anschluss daran wird der eigene Personalausweis einmal via NFC vom Smartphone ausgelesen und ist so auch in Zukunft jederzeit verfügbar.
Fraglich ist jedoch, ob die Sicherheit des eigenen Ausweises auf einem Smartphone gewährleistet werden kann. Wie Hardwareluxx bereits in der vergangenen Woche berichtete, klaffen unzählige Lücken in den mobilen Geräten, sodass aufgrund der Vielzahl an Schwachstellen selbst Zero-Day-Exploit-Händler per se nicht mehr an allen Sicherheitslücken interessiert sind.