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EU-Kommission stellt WhatsApp ein Ultimatum

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EU-Kommission stellt WhatsApp ein Ultimatum
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"Aus Raider wird jetzt Twix, sonst ändert sich nix." – diesen bekannten Werbespruch aus den 90ern kann man sicherlich auch auf das US-amerikanische Technologieunternehmen Meta übertragen. Trotz Namensänderung gibt es weiterhin Probleme mit dem Datenschutz und kein Interesse daran, die Privatsphäre der eigenen Nutzer zu schützen. 

Aus diesem Grund hat sich jetzt mal wieder die EU eingeschaltet. Die zuständige Kommission bemängelt die Nutzungsbedingungen und Datenschutzregeln des zu Meta gehörenden Messenger-Dienstes WhatsApp. 

Die EU-Kommission moniert weiterhin die unverständliche Formulierung. Die Verbraucher sind so nicht in der Lage, nachzuvollziehen, was mit den gespeicherten Daten passiert. Außerdem würde WhatsApp die eigenen Nutzer dazu nötigen, die Erklärungen zu akzeptieren. Der Dienst soll laut EU explizit darauf hinweisen, wenn mit den erhobenen Daten durch kommerzielle Nutzung Einnahmen erzielt werden.

Bislang hat sich Meta geweigert hier etwas zu unternehmen und lediglich versucht, die Kommission mit leeren Versprechen hinzuhalten. Dies führte so weit, dass die irische Datenschutzbehörde eine Strafe in Höhe von 225 Millionen Euro verhängte. Erst dann wurden die WhatsApp-Nutzungsregeln angepasst. 

Aus diesem Grund haben die Verantwortlichen Meta nun ein Ultimatum gestellt. Das Unternehmen hat jetzt einen Monat Zeit, den Forderungen der Kommission nachzukommen. Was passiert, wenn Mark Zuckerberg und Co. die Hände weiterhin in den Schoß legen und die genannte Frist auslaufen lassen, ist bislang nicht bekannt. Zumindest dürfte mit einer Geldstrafe zu rechnen sein. Wie hoch diese ausfällt, bleibt jedoch abzuwarten. Mit einem Jahresumsatz von 86 Milliarden US-Dollar muss diese Strafe allerdings deutlich höher als die bislang verhängten 225 Millionen US-Dollar liegen, um tatsächlich etwas zu bewirken. 

Wer aktuell auf der Suche nach einer Alternative zu WhatsApp ist, sollte sich den Messenger Signal mal genauer anschauen. Bei Signal steht die Sicherheit der eigenen Nutzer im Fokus. Grund hierfür sind die fehlenden wirtschaftlichen Interessen an einer Vermarktung der Daten. Verantwortlich für Signal ist eine Non-Profit-Foundation (501(c)(3)) mit Sitz in Mountain View. Somit wurde der Entwicklung der Verschlüsselung sämtlicher Nutzerdaten direkt zu Beginn ein hoher Stellenwert eingeräumt. Für eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist das quelloffene Signal-Protocol verantwortlich. 

Der Messenger enthält keine Werbung, kein Affiliate-Marketing und kein Tracking. Zudem ist er völlig kostenlos. Wer das Projekt unterstützen möchte, hat hier die Möglichkeit dazu.