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Mit Inkrafttreten des Digital Markets Act (DMA) am 7. März bekommen die Nutzer erstmals die Option offeriert, ihren Standard-Webbrowser sowie die Standard-Suchmaschine selbst auswählen zu können. Der DMA verpflichtet Google und Apple zur Anzeige eines Auswahlbildschirms auf ihren jeweiligen Smartphone-Ökosystemen. Der Auswahldialog wird dabei allerdings nur einmalig angezeigt werden. Was zunächst nach einer guten Idee aussieht, um etwas mehr Softwarevielfalt auf den Geräten zu ermöglichen, könnte auch Gefahr laufen, zu scheitern.
Es ist unbestritten, dass die hauseigene Software der Konzerne uneinholbare Marktanteile für sich beanspruchen kann, auch weil diese gleich zu Beginn als Standard gesetzt ist. So sind die Browser Safari und Chrome wie auch die Suchmaschine Google allgegenwärtig auf den jeweiligen Geräten. Letztere verzeichnet innerhalb Europas sogar einen Marktanteil von fast 96 % auf mobilen Geräten. Der größte Vertreter Europas ist dabei Ecosia, mit gerade einmal 0,22 %.
Google füttert seinen Index kontinuierlich mit Interaktionsdaten seiner Nutzer. Das Unternehmen kann deshalb umfangreichere Suchergebnisse anbieten, weil die Nutzer mit der Suchmaschine interagieren und diese wiederum den Nutzen aus dem Verhalten seiner Anwender zieht. Diese festgefahren Verhältnisse sorgen ihrerseits dafür, dass sich keinerlei Konkurrenz entwickeln oder etablieren kann. Zwar befindet sich mit dem EU-Projekt Open Web Search ein europäischer Suchindex im Aufbau, fertig ist dieser allerdings noch nicht.
Problematisch bei der Umsetzung mit dem Auswahlmenü ist dabei, dass die Befragten nichts über die Fähigkeiten der anderen Angebote erfahren werden. So werden diese nur mit einer Liste von Namen konfrontiert, die sie noch nie gehört haben. Genau das könnte dazu führen, dass die meisten Anwender einfach wieder auf das zurückgreifen, was sie eh schon kennen. In der Folge ist es nicht überraschend, dass einige Kritiker in dem neuen Auswahldialog auch keine echte Wahlmöglichkeit erkennen.