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Die Medienbranche ist dieser Tage wieder kräftig im Umbruch: Der Spiegel trennt sich von 40 Mitarbeitern, die Financial Times Deutschland wird zur Final Times, die Frankfurter Rundschau eingestellt, das Insolvenzverfahren für die Nachrichtenagentur dapd eröffnet und der Axel Springer-Verlag stellt den Online-Auftritt "Der Welt" auf Paid-Content um. Zum Jahreswechsel verschwindet nun auch nach fast 17 Jahren die PC Action aus den Kiosken und Briefkästen. Das gab der Computec Media-Verlag gestern Nachmittag offiziell bekannt.
Die Gründe liegen eigentlich auf der Hand: Konnte das Magazin zu seinen Hochzeiten noch etwa 185.000 Exemplare verkaufen, ging die Zahl der Käufer und Abonnenten in den letzten Jahren immer weiter zurück. 2010 verschwand der Titel schließlich aus der IVW. Die letzten gemeldeten und unabhängig geprüften Zahlen belegen knapp unter 30.000 verkaufte Exemplare. Die Mediadaten sprachen seitdem von rund 28.000 verkauften Ausgaben der PC Action.
In den letzten Jahren versuchte die Redaktion der PC Action, sich mit einem anderen Stil von der Konkurrenz wie die Verlags-eigene PC Games oder die Gamestar aus dem Hause IDG abzugrenzen. Das Spielemagazin wurde humorvoller, sprach hauptsächlich noch die männliche Zielgruppe an und wirkte für viele wohl auch etwas unseriöser als manch anderes Gaming-Heft.
[figure image=http://www.hardwareluxx.de/images/stories/newsbilder/astegmueller/2012/pc_action_letzte_ausgabe.png link=http://www.hardwareluxx.de/images/stories/newsbilder/astegmueller/2012/pc_action_letzte_ausgabe.png alt=die_welt_online]Das Ende einer Ära: Mit Ausgabe 1/2013 verschwindet die PC Action nach fast 17 Jahren vom Markt[/figure]
Die Redaktion nahm ihren eigenen Abschied mit Humor: „Der Weltuntergang wurde aus logistischen Gründen vorverlegt.“, heißt es. Die letzte Ausgabe der PC Action trägt die Nummer 1/2013 und erschien am vergangenen Mittwoch – vollgepackt mit vielen spannenden Abschieds-Artikeln, darunter Hintergrundinformationen zu GTA V, Assassins Creed III oder Tomb Raider. Auf der DVD liegt die Vollversion von Gothic 4, welches erst vor zwei Jahren veröffentlicht wurde.
Einem Bericht von „kress.de“ zufolge sollen die Mitarbeiter der PC Action ihren Job nicht verlieren – zumindest kurzfristig nicht. Sie sollen ihre Kollegen der PC Games unterstützen. Vielleicht könnten sich die Spieleredakteure aber auch um das Online-Magazin 4Players kümmern, welches der Computec-Verlag in der letzten Woche aufkaufte. Die PC Games, das Flaggschiff des Verlages, kann Unterstützung gut gebrauchten. Auch hier hat man mit stark rückläufigen Zahlen zu kämpfen. Im dritten Quartal belief sich die Auflage laut IVW nur noch auf knapp unter 80.000 Stück.