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Nach der gestrigen Präsentation des BMW i3 ist der Grundtenor eher optimistisch. Zwar ist man sich einig darüber, dass das Elektromobil zumindest optisch eher gewöhnungsbedürftig ist und klar von der derzeitigen Design-Linie der Bayern abweicht, am Konzept selbst gibt es aber kaum Kritik.
Vermutlich auch deshalb, da der Hersteller dieses mit zahlreichen Zahlen und Fakten auf der Vorstellung als durchdacht darstellte. So will man Befürchtungen, die Reichweite der Akkus würde für die eigenen Erfordernisse nicht ausreichen, mit eigenen Untersuchungen zerstreuen; in Flottenversuchen mit E-Mobilen habe man herausgefunden, dass die weltweite Fahrstrecke im Schnitt nur 64 Kilometer lang sei. Aber auch den Preis, der klar über dem eines 3er Modells liegt, weiß man in der Außenkommunikation geschickt herunterzurechnen.
Denn während man beim i3 ein Komplettpaket bestehend aus Fahrzeug, Akkus und Serviceleistungen - 360° Electric - erhält, muss man bei einigen Konkurrenten wie beispielsweise Renaults Zoe die Energiespeicher zusätzlich mieten, andere wie der Tesla Modell S kosten bei gleichzeitig besserer Ausstattung aber wesentlich mehr. Gleichzeitig sollen die vergleichsweise geringen Betriebskosten dem Einstiegspreis in Höhe von 34.950 Euro - mit Range Extender sind es 39.450 Euro - seinen Schrecken nehmen. Diese liegen laut BMW etwa 40 Prozent unter denen eines 320dA.
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Aber auch an das Umweltbewusstsein potentielle Käufer appelliert man. Denn nicht nur, dass das neue Modell im Betrieb eine bessere Ökoblianz als die meisten Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor haben soll, schon während der Produktion will man Umweltschutz durch die Nutzung von Windkraft und Wassereinsparungen groß schreiben. Ob all dies aber ausreichen wird, um den i3 ab November zu einem Erfolg zu machen, ist auch unter Branchenkennern umstritten. Denn gerade in Deutschland verkaufen sich Elektromobile eher schleppend. So wurden im vergangenen März beispielsweise knapp 674.000 Fahrzeuge neu zugelassen, darunter aber lediglich rund 1.000 Elektro-PKW und 6.000 Hybrid-Wagen. Ein Grund hierfür dürfte die noch immer sehr begrenzte Zahl an öffentlich zugänglichen Ladestationen liegen, die Rede ist hier von weniger als 4.000.
Weltweit betrachtet liegt Deutschland somit nicht an der Spitze, denn insgesamt sollen in diesem Jahr gut 150.000 E-Mobile zugelassen werden. Welchen Anteil BMW daran erreichen will, ist nicht bekannt. Aufgrund der Investitionskosten in Milliardenhöhe dürfte der Erfolgsdruck aber durchaus vorhanden sein.