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Erst vor wenigen Stunden berichteten wir über das angebliche Interesse Qualcomms an BlackBerry, am Ende ist nun aber doch eine andere Lösung gefunden worden.
Denn wie der Smartphone-Hersteller mitteilt, fiel die Wahl nun doch auf den ebenfalls aus Kanada stammenden Investor Fairfax, der bereits zehn Prozent der BlackBerry-Aktien hält. Allerdings übernimmt man nicht die Kontrolle für 4,7 Milliarden US-Dollar, sondern kauft sich innerhalb der nächsten zwei Wochen lediglich mit Hilfe von weiteren, nicht näher genannten Partnern für eine Milliarde US-Dollar in das Unternehmen ein. Konkrete Auswirkungen hat die Entscheidung aber schon unmittelbar. Denn der bisherige BlackBerry-Chef Thorsten Heins, seit Januar 2012 im Amt, wird zurücktreten.
Sein vorläufiger Nachfolger wird John S. Chen, der in der Vergangenheit unter anderem für Sybase tätig war. Unter seiner Führung soll eine neue Führungsperson gesucht werden. Eine entscheidende Rolle soll künftig aber auch Fairfax-Chef Prem Watsa spielen. Er wird das „Compensation, Nomination and Governance Committee“ anführen und auf diesem Wege Einfluss auf die weitere Entwicklung BlackBerrys nehmen. Die Vorsitzende des Verwaltungsrats, Barbara Stymiest, bezeichnete die Entscheidung in einer erste Stellungnahme als Einstieg eines „Langzeit-Investors“. Man habe sich für Fairfax entschieden, da man gemeinsam davon überzeugt ist, dass dies „im besten Interesse von Blackberry ist“. Mit dem frischen Kapital werde man die notwendigen Veränderungen vornehmen. Wie genau diese Aussehen sollen, teilte aber weder Stymiest noch eine andere Führungskraft mit.
Marktbeobachter gehen aber nicht davon aus, dass mit Fairfax der richtige Partner gefunden wurde. Denn im vorbörslichen Handel an der Nasdaq gab die BlackBerry-Aktie nach der Bekanntgabe phasenweise um bis zu knapp 19 Prozent nach. Ein Grund hierfür dürfte sein, dass die Investmentgesellschaft ursprünglich den gesamten Smartphone-Hersteller für 4,7 Milliarden US-Dollar übernehmen wollte, mehrere Banken sollen die Kreditvergabe aufgrund der schlechten Perspektive aber verweigert haben. Zudem wurde mehreren Branchengrößen wie IBM, Intel und Google ein Interesse an Patenten und Server-Infrastruktur nachgesagt.