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Im vergangenen dritten Fiskalquartal 2014 musste die kalifornische Grafikschmiede NVIDIA einen starken Umsatz- und Gewinnrückgang verzeichnen. Demnach setzten die Kalifornier im Zeitraum von August bis Oktober 2013 mit 1,05 Milliarden US-Dollar 12,5 Prozent weniger um als im Vorjahresquartal. Der Gewinn schrumpfte um fast 40 Prozent auf 118,7 Millionen US-Dollar bzw. 20 US-Cent je Aktie. Im Vorjahr belief sich der Nettogewinn noch auf 209,1 Millionen US-Dollar. Insgesamt konnte NVIDIA die Markterwartungen der Analysten aber etwas übertreffen, die im Vorfeld von leicht geringeren Gewinnen ausgingen.
Schuld am Umsatz- und Gewinnrückgang war vor allem das schwächelnde Geschäft der Tegra-Chips. Die Sparte musste ein Umsatzminus von satten 54,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal hinnehmen. Der Grund liegt auf der Hand: An den Erfolgen von Tegra 3, der in vielen Tablets und Smartphones seine Verwendung fand, konnte der Nachfolger bislang nicht anknüpfen. Noch immer stellen entsprechende Geräte eine Seltenheit dar – die eigene Shield-Plattform oder das Microsoft Surface 2 sind da fast schon die Ausnahme. Insgesamt setzt NVIDIA rund 111,9 Millionen US-Dollar mit seiner Tegra-Sparte um. Im Vergleich zum zweiten Fiskalquartal 2014 ist das aber schon eine Steigerung von 111,4 Prozent. Für Aufwind dürften die breitere Verfügbarkeit von Tegra-4-Geräten sowie die geplante Vorstellung von Tegra 5 Anfang des nächsten Jahres sorgen.
Die Umsätze bei den GeForce-Grafikkarten stagnierten hingegen. Hier verbuchte NVIDIA einen leichten Rückgang von 1,9 Prozent auf insgesamt 876,8 Millionen US-Dollar. Im Gegensatz zu AMD fehlen NVIDIA im Desktop-Segment noch immer die kleineren Mittelklasse- und Einstiegs-Grafikkarten der GeForce-700-Familie. Diese werden noch immer von der älteren Generation gestellt. Mit der GeForce GTX 780 Ti sorgte NVIDIA aber erst gestern wieder für eine neue High-End-Grafikkarte, die gegen AMDs starke Radeon R9 290 und Radeon R9 290X positioniert ist und die GeForce GTX Titan vom Performancethron innerhalb der eigenen Reihen stößt. Schuld an dem leichten Umsatzrückgang war jedoch eher das Geschäft mit dem mobilen Grafikchips der GeForce-Reihe. Bei den professionellen Grafikkarten der Tesla- und Quadro-Reihe feierte NVIDIA ein neues Rekordquartal.
Bis Ende Januar 2016 will NVIDIA weitere Aktien zurückkaufen. Der Verwaltungsrat gab hierfür heute Nacht für eine weitere Milliarde US-Dollar grünes Licht. Das Gesamtvolumen der Aktienrückkäufe beläuft sich damit auf rund 1,3 Milliarden Euro. Gleichzeitig erhöhte NVIDIA seine Quartalsdividende um 13,3 Prozent auf 0,085 US-Dollar. Diese soll am 13. Dezember an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Für das aktuell laufende, vierte Fiskalquartal 2014 plant NVIDIA einen Umsatz von 1,05 Milliarden US-Dollar zu generieren.