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Nach dem Einstieg des Finanzinvestors Fairfax Anfang November zeigte sich die neue BlackBerry-Führungsmannschaft zuversichtlich. Wie groß die Probleme aber tatsächlich sind, zeigt die vor wenigen Stunden veröffentlichte Bilanz für das dritte Fiskalquartal des kanadischen Smartphone-Herstellers.
Denn nicht nur, dass der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum - 1,193 zu 2,727 Milliarden US-Dollar - mehr als halbiert wurde, mit 4,4 Milliarden US-Dollar wurde darüber hinaus ein hoher Verlust erwirtschaftet. Zwar sind hierfür vor allem einmalige Sondereffekte verantwortlich, aber selbst um diese bereinigt bleibt ein Minus von 354 Millionen US-Dollar übrig; vor zwölf Monaten konnte man noch einen geringen Überschuss präsentieren.
Aber auch der Kern der Schieflage wird genannt. Denn insgesamt konnte man in den Monaten September bis November nur 4,3 Millionen Smartphones absetzen. Auf den Hoffnungsträger BlackBerry 10 entfielen dabei aber nur etwa 1,1 Millionen Geräte. Nach eigenen Angaben konnte man aber auch einige Erfolge verbuchen. So wurde die Zahl der BlackBerry Enterprise Server 10 um 20 Prozent auf 30.000 gesteigert werden, zusätzlich habe man 40 Millionen neue Nutzer des BlackBerry Messengers für Android und iOS registriert. Gerade hier erwartet man für die Zukunft weiteres Wachstum, da mehrere Gerätehersteller die Software ab Werk vorinstallieren wollen.
Aber auch neue Märkte sollen in den kommenden Monaten erschlossen werden. So ist unter anderem für Indonesien der Start eines neuen Smartphones geplant, das explizit für private Nutzer konzipiert ist und von Foxconn produziert werden soll. Technische Eckdaten sind allerdings noch nicht bekannt. Für die kommenden Monate rechnet man mit den ersten positiven Auswirkungen des neuen Sparprogramms. In welcher Höhe die Kosten sinken sollen, verrät das Unternehmen aber noch nicht. Welche Perspektive man für BlackBerry 10 sieht, ist ebenfalls unklar.