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Nach dem Verkauf der Scout24-Gruppe Mitte November sowie der angekündigten Schließung des digitalen Kiosks Pageplace ist die Deutsche Telekom weiter damit beschäftigt, den Konzern von unprofitablen oder nicht mehr zum Portfolio passenden Tochterunternehmen zu befreien.
Gegenüber dem Handelsblatt erklärte Thomas Kiessling, verantwortlich für Produkte und Innovationen, dass die eigenen Download-Dienste „sehr unter Druck“ stünden. Deshalb mache die Fortführung von Gamesload, Musicload und Softwareload „keinen Sinn mehr“. Zwar gibt es Gespräche mit Interessenten, im Zweifelsfall würde man die drei Unternehmen aber auch schließen. Von diesem Schirrt wären dann etwa 50 Mitarbeiter betroffen. Bis dahin soll es der Zeitung zufolge aber noch einige Monate dauern.
Vor allem Musicload dürfte es seit geraumer Zeit schwer haben, denn die Deutsche Telekom hat den Druck auf das eigene Angebot selbst durch die Kooperation mit Spotify erhöht. Dank dieser können zahlreiche Mobilfunkkunden der Bonner den Streaming-Dienst ohne Anrechnung auf das Datenvolumen auch unterwegs auf Smartphones und Tablets nutzen. Nicht zur Disposition steht Kiessling zufolge der eigene Videodienst Videoload. Diese erreichte durch die enge Verzahnung mit dem IP-TV-Angebot Entertain zuletzt deutliche Wachstumsraten.
Mit dem Abgeben von zahlreichen Töchtern vollzieht die Deutsche Telekom eine Kehrtwende. Denn noch bis vor kurzem galt das Anbieten eigener Inhalte und Dienste als wichtigster Wachstumsfaktor für Telekommunikationsanbieter auf dem hart umkämpften Markt mit sinkenden Margen.