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Auch wenn die deutsche Breitbandkarte nach dem Empfinden vieler Internet-Neutzer noch immer zahlreiche weiße Flecken aufweist, gehört Deutschland dennoch zur Spitzengruppe der EU-Staaten.
Denn die nun vom Branchenverband BITKOM veröffentlichte Eurostat-Studie für 2013 zeigt, dass hierzulande bereits 85 Prozent aller Haushalte über einen Breitbandanschluss verfügen. Innerhalb von fünf Jahren konnte die Verbreitung demnach um 30 Prozentpunkte gesteigert werden, im Vergleich zu 2003 sogar um 76. Eine höhere Verbreitung wird Eurostat zufolge lediglich in Finnland (88 Prozent), Dänemark (87 Prozent), den Niederlanden (87 Prozent) sowie im Vereinigten Königreich (87 Prozent) erreicht.
Der Durchschnitt der 27 erfassten EU-Staaten - für Schweden lagen keine aktuellen Werte vor, im Jahr 2012 lag die Verbreitung jedoch bei 87 Prozent - liegt bei 76 Prozent. Die prozentual wenigsten Breitbandanschlüsse sind in Rumänien (56 Prozent), Griechenland (55 Prozent) und Bulgarien (54 Prozent) vorhanden.
Dass gerade die baltischen, aber auch einige osteuropäische Staaten verhältnismäßig schlecht abschneiden, liegt an der Interpretierung des Begriffs Breitband durch Eurostat. Denn während üblicherweise die Übertragungsraten als Maßstab herangezogen werden, nimmt die Statistikbehörde der Europäischen Union die Übertragungstechnik als Grundlage. Hier gelten beispielsweise DSL, ADSL, VDSL, Kabel, Satellit, UMTS und LTE als Breitband, sofern die entsprechenden Empfangsbedingungen - Hardware und Vertrag - erfüllt sind.
Wie weit die kommunizierten Verbreitungsraten aber von der Realität abweichen, zeigt ein Vergleich mit den hierzulande üblichen Übertragungsraten sowie den aktuellen Ausbauplänen. Denn von einer flächendeckenden Versorgung mit schnellem Internet ist Deutschland noch viele Jahre entfernt, erst zum Ende des Jahrzehnts wird mit mindestens 50 Mb/s an allen Anschlüssen gerechnet.