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Nokia verabschiedet sich mit Verlust vom Handy-Geschäft

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Nokia verabschiedet sich mit Verlust vom Handy-Geschäft
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Spätestens mit der vor wenigen Stunden veröffentlichten Bilanz für das vierte Quartal 2013 ist klar, dass Nokia nicht mehr mit Handys plant. Denn erstmals wird die einst so wichtige Sparte unter dem Titel „Discontinued operations“ statt unter „Devices & Services“ geführt. Dazu regelrecht passend wirken die dazugehörigen Zahlen.

Denn mit Mobiltelefonen konnten die Finnen weniger Geld als im Vorjahreszeitraum umsetzen. Die Einnahmen gingen hier um 29 Prozent von 3,701 auf 2,633 Milliarden Euro zurück. Gleichzeitig wurde ein operativer Verlust in Höhe von 198 Millionen Euro erwirtschaftet, zwölf Monate zuvor gab es hier noch einen Gewinn in Höhe von 97 Millionen Euro. Kaum anders sieht es in den weiteren Konzernbereichen aus. Auch die Netzwerksparte NSN, das Navigationsgeschäft HERE und die Abteilung Advanced Technologie spülten weniger Geld in die Kassen. Die Umsätze gingen hier um 22,9 und 20 Prozent zurück, insgesamt belief sich der gesamte Unternehmensumsatz auf 3,476 Milliarden Euro; im vierten Quartal 2012 waren es noch 4,413 Milliarden.

Negativ verlief aber auch die Entwicklung des operativen Profits. Denn abgesehen vom Bereich HERE gab auch es auch hier nur Rückgänge, so dass unter dem Strich 274 Millionen - ein Minus von 17 Prozent - übrig blieben. Nach Abzug aller Steuern und Abgaben bleibt Nokia zufolge so ein Verlust in Höhe von 25 Millionen Euro übrig, im vorherigen Jahr war es ein Plus von 193 Millionen.

Für Aufsehen sorgt aber auch ein anderes Detail der Bilanz. Denn erstmals hat man darauf verzichtet, konkret Handy-Absatzzahlen zu nennen. Gab man hier zuletzt detailliert Auskunft über Feature-Phones und Smartphones, letztere unterteilt in Windows Phone und sonstige, spricht man in Bezug auf das vierte Quartal nur von einer Verbesserung gegenüber dem Vorjahreszeitraum sowie einer Verschlechterung gegenüber dem dritten Quartal 2013. Für die Lumia-Reihe bedeutet dies einen Absatz zwischen 4,5 und 8,7 Millionen Einheiten. Gründe für die Zurückhaltung sind nicht bekannt, möglicherweise sollen eventuell negative Zahlen den Start unter der Microsoft-Flagge nicht erschweren.

Aber nicht nur das letzte Quartal verlief wenig zufriedenstellend, auch das gesamte Jahr dürfte nicht als das erfolgreichste in die Geschichte des Unternehmens eingehen. Denn der Jahresumsatz ging von 15,4 auf 12,709 Milliarden Euro zurück, immerhin aber konnte ein operativer Verlust im Jahr 2012 - minus 821 Millionen Euro - in einen Gewinn - 519 Millionen Euro - verwandelt werden. Dennoch weist Nokia einen Nettoverlust in Höhe von 615 Millionen Euro aus. Gegenüber dem Vorjahr dennoch ein Erfolg: Hier lag das Minus noch bei 3,105 Milliarden Euro.

Nach der vollständigen Abspaltung der Handy-Sparte dürfte Nokia viel Arbeit vor sich haben. Denn die Entwicklungen der beiden dann wichtigsten Bereiche NSN und HERE war auch über das gesamte Jahr hinweg negativ. Branchenkennern bereitet dabei vor allem die Netzwerksparte Sorgen.

Quellen und weitere Links

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