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Intel legt Mobil- und PC-Sparte zusammen

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Intel legt Mobil- und PC-Sparte zusammen
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Bereits in den kommenden Wochen wird Intel seine bisherige Struktur verändern. Wie Unternehmenschef Brian Krzanich in einer E-Mail an die Mitarbeiter schreibt, wird man die bisher getrennten Bereiche für Mobil-Prozessoren und klassische PC-Chips zusammenlegen.

Als Gründe für diesen Schritt werden das Verschwinden der Grenzen zwischen den Bereichen sowie eine erwartete Steigerung der Effizienz genannt. Vor allem ersteres Motiv ist nachvollziehbar, da Intel selbst nach und nach die ehemals strikte Unterteilung in PC- und Tablet- respektive Smartphone-CPU in Teilen beendet hat. Das jüngste Beispiel hierfür ist der neue Core M, der nicht nur in Tablets, sondern auch in Notebooks zum Einsatz kommen soll.

Allerdings dürfte es auch einen dritten, nicht genannten Grund für die Zusammenlegung geben. Denn allein in den vergangenen zwei Jahren sollen die Atom-Chips Verluste in Höhe von 7 Milliarden US-Dollar generiert haben, allein im vergangenen Quartal mehr als 1 Milliarde. Durch die Vermengung mit der PC-Sparte dürften die Ergebnisse weitaus weniger negativ aussehen, schließlich ist das Geschäft mit Desktop- und Notebook-Prozessoren äußerst erfolgreich. Ob man an dem im Frühjahr bekannt gegebenen Plan, die Mobil-Sparte in die Gewinnzone zu führen, in der bisherigen Form festgehalten wird, ließ man offen.

AppleInsider hatte bereits gestern berichtet, dass Intel die Abnehmer von Atom-SoCs finanziell unterstützt, was einen großen Teil der Verluste erkläre. So unterstütze man nicht nur Marketingmaßnahmen, sondern gewähre auch großzügige Rabatte und beteilige sich an den Kosten für Design-Änderungen, damit Intels Produkte verbaut werden könnten. Das Fazit des Berichts: Nur dank solcher Maßnahmen konnten die Preise für Android-Tablets auf den aktuell niedrigen Stand gedrückt werden. Eine Abkehr von dieser Politik dürfte am Ende für Preissteigerungen sorgen.

Eine echte Trendwende dürfte das Unternehmen frühestens Ende des kommenden Jahres erreichen. Denn als das große Problem der Atom-SoCs gilt das fehlende fest verbaute LTE-Modem, Konkurrenten wie Qualcomm bieten entsprechende Lösungen bereits seit geraumer Zeit, was deren Erfolg erklärt; Intel kann derartiges den aktuellen Plänen zufolge erst spät im Jahr 2015 bieten.

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