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Noch vor wenigen Jahren kannte das Wachstum kaum Grenzen. Doch schon seit geraumer Zeit haben die PC-Hersteller mit einer Sättigung des Marktes zu kämpfen. Zudem gab es immer seltener Gründe, Desktop-Rechner oder Notebooks zu ersetzen. Deshalb hatte die Branche große Hoffnungen in Windows 10 gesetzt. Das seit Ende Juli erhältliche Betriebssystem sollte viele Verbraucher und Unternehmen von einer Investition überzeugen, gelungen ist dies im Wesentlichen aber nicht. Darauf deuten zumindest die Zahlen hin, die IDC und Gartner für das dritte Quartal veröffentlicht haben.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sollen die Absatzzahlen um 10,8 respektive 7,7 % (IDC/Gartner) auf knapp 71 oder 74 Millionen Einheiten zurückgegangen sein. Aber nicht nur hinsichtlich der Summe gibt es Unterschiede, auch der Blick auf die Werte einzelner Hersteller offenbart Abweichungen. So haben laut IDC alle fünf großen Anbieter Einbußen hinnehmen müssen, mit einem Minus von mehr als 25 % soll es auf Platz fünf Acer am Ärgsten getroffen haben. Branchenprimus Lenovo konnte knapp 5 % weniger PCs absetzen, bei HP, Dell und Apple soll das Minus zwischen knapp 3 und gut 5 % liegen. Von der gleichen Reihenfolge spricht auf Gartner, verweist aber auf teils entgegengesetzte Entwicklungen. So sollen Lenovo und HP ein Minus von 4 % verbuchen, bei Dell und Apple spricht man hingegen von einem Plus im Bereich von 0,5 und 1,5 %; Acer attestiert man ein Minus von annähernd 20 %.
Einigkeit herrscht hingegen weitestgehend bei der Begründung. So hätten viele Nutzer von Windows 7 oder 8/8.1 einfach auf ein Upgrade zurückgegriffen, statt einen neuen Komplettrechner mit Windows 10 zu kaufen. Zudem schreibt IDC, dass Händler zunächst die teils vollen Lager geräumt und entsprechend weniger neue Systeme geordert hätten. Aber auch der späte Start der Skylake-Prozessoren habe eine Rolle gespielt, Anschaffungswillige hätten auf die neuen Prozessoren gewartet.
Eine umfassende Trendwende mit einer Rückkehr in positive Wachstumszahlen für den gesamten Markt wird kurzfristig jedoch nicht erwartet. Erst nach dem Ende des kostenlosen Upgrades auf Windows 10 Mitte 2016 sollen die Auslieferungen spürbar ansteigen. Zurückgeführt wird dies bei Gartner auch auf Befragungen von Verbrauchern. Jeder zwei wolle demnach innerhalb der kommenden zwölf Monate einen neuen PC kaufen.