Werbung
Offenbar steht die Deutsche Telekom kurz davor gegen Google Wettbewerbsbeschwerde einzulegen. Grund soll Googles mobiles Betriebssystem Android sein. Die Deutsche Telekom sieht sich gerne als Kritiker US-amerikansicher Großkonzerne und würde diese auch gerne stärker zu Kasse bitten, wenn Dienste von Facebook und Google die Dateninfrastruktur nutzen. Zuletzt wurde die Deutsche Telekom gar mit einem Anbieter für netzwerkweite Adblocker in Verbindung gebracht, bestätigt haben sich Geschäftsbeziehungen in diese Richtung aber nicht.
Nach dem Eintritt in die Untersuchung vor der Europäischen Kommission bezüglich der Suchmaschinen-Strategie von Google soll die Deutsche Telekom Anfang November auch einem Verfahren beitreten, dass sich mit den Geschäftsgebaren von Google hinsichtlich seines mobilen Betriebssystems Android auseinandersetzt. Grundlage sollen wettbewerbswidrige Praktiken bei der Bevorzugung eigener Produkte und Dienste wie Google Maps und ebenfalls in der Suche sein.
Für die Europäische Kommission könnte ein Beitritt eines Internet Service Providers zum Untersuchungsverfahren einen wichtigen Erkenntnisgewinn erbringen. Die Deutsche Telekom könnte interne Daten seiner Nutzer beisteuern, die dabei helfen können, das Verfahren mit Beweisen gegen Google zu versorgen. Bisher fehlt der Kommission dieser Einblick gänzlich und Google wird diese Daten sicherlich auch nicht freiwillig herausrücken. Die Deutsche Telekom ist aber nicht das einzige Unternehmen, das der Untersuchung gegen Google beitreten möchte oder bereits beigetreten ist. Dazu gehören auch Unternehmen wie Oracle, Nokia und kleinere Startups wie Aptiode, die sich benachteiligt sehen.
Derzeit befindet sich Google von vielen Seiten unter Druck. Russland gibt dem Unternehmen bis zum 18. November Zeit seine feste Bindung zwischen Betriebssystem und den mobilen Diensten (Google Maps, etc.) zu beenden. Die Federal Trade Commission in den USA hat ebenfalls eine Untersuchung zu diesem Thema begonnen. Bisher hat Google solche Vorwürfe immer zurückgewiesen. Weder die Deutsche Telekom, noch die Europäische Kommission oder Google wollten sich zum aktuellen Geschehen äußern. Derzeit ist noch nicht abzusehen, in welche Richtung sich das Verfahren vor der Europäischen Kommission entwickeln wird. Google beruft sich nur immer wieder auf den Open-Source-Gedanken von Android und jeder könne das Betriebssystem so einsetzen, wie er möchte. Eben genau daran bestehen aber nicht erst jetzt Zweifel.