Werbung
War die CES in den letzten Jahren vor allem eine Bühne für das autonome Fahren, entpuppt sich die Ausgabe 2016 als Laufsteg für technische Automobilneuerungen jeglicher Art. Denn nachdem VW die Studie Budd-e gezeigt hat, zog Audi in der Nacht nach. Die Ingolstädter präsentierten zwar kein neues Modell, dafür aber jede Menge Neuerungen im Bereich der Sicherheits- und Infotainment-Technik.
Bei letzterer stand die AMOLED-Technik im Mittelpunkt. Zwar zeigte man bereits im August anhand der Studie e-tron quattro concept ein Cockpit mit OLED-Displays und einer neuen Bedienphilosophie, nun nannte man aber erstmals einige Details. In der größten Ausbaustufe sollen künftig gleich drei AMOLED-Anzeigen verbaut werden, eine als Virtual Cockpit nach Art des aktuellen A4, zwei im Bereich der Mittelkonsole als Bestandteil des MMI-Systems. Als Basis kommt im Hintergrund der neue Baukasten MIB2+ zum Einsatz, für ausreichend Rechenleistung sorgt NVIDIAs Tegra K1, die Verbindung zum Internet kann per LTE Cat 6 hergestellt werden.
Beim Bedienkonzept, so Audi, habe man sich komplett vom alten System verabschiedet und sich stattdessen an Smartphones orientiert. Dadurch sollen weniger Eingaben nötig sein, um bestimmte Funktionen aufzurufen. Wahlweise kann das System aber auch per Sprache gesteuert werden. Wie gut das funktioniert, dürfte der neue A8 zeigen. Denn dort soll das neue Konzept erstmals in Serie zum Einsatz kommen.
Schwarmintelligenz nur für Audi-Fahrer
Noch einige Monate dauern wird es auch, bis Audi connect um die vorgestellten Änderungen erweitert wird. Dabei handelt es sich Car-to-X-Technologien, den Austausch von Informationen zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur. In Europa sollen Ende 2016 die ersten Nutzer Teil der Schwarmintelligenz werden und Daten zu Verkehrszeichen oder Gefahrensituationen wie Glatteis sammeln. Die Informationen werden dann per Mobilfunk an Audi geschickt und von dort aus an andere Audi-Fahrer verteilt, deren Systeme kompatibel sind. Zusätzlich sollen die Navigationskarten auf diesem Wege aktualisiert werden.
In den USA soll das System hingegen beim Sparen von Treibstoff helfen. Denn dort sollen Daten von Ampeln empfangen und so passende Geschwindigkeiten vorgeschlagen werden. Erkennt der Bordrechner anhand der Angaben, dass man mit Tempo 30 die Ampel passend zur nächsten Grünphase erreichen wird, wird dies dem Fahrer mitgeteilt. Geld sparen sollen Audi-Fahrer aber auch auf anderem Wege. Denn noch in diesem Jahr soll in ersten Modellen eine E-SIM verbaut werden. Damit soll der Provider-Wechsel binnen Sekunden erledigt sein, was vor allem im Ausland ein Vorteil ist.
Vermutlich ebenfalls im A8 erstmals verbaut wird das Matrix-OLED-Licht. Hierbei sollen kleine OLED-Panels die bisherigen Heckleuchten ersetzen, wovon Audi sich mehr Sicherheit und Flexibilität verspricht.