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Während die Bilanz im dritten Quartal 2015 noch einen leichten Gewinneinbruch aufwies, konnte der US-Streaming-Anbieter Netflix im Weihnachtsquartal wieder kräftig zulegen. Gesamt-Umsatz und Nettogewinn kletterten im Zeitraum von Oktober bis Dezember auf 1,82 Milliarden bzw. 43,18 Millionen US-Dollar. Drei Monate zuvor waren es noch 1,74 Milliarden bzw. 29,43 Millionen US-Dollar. Netflix konnte damit die Erwartungen der Analysten deutlich übertreffen.
Insgesamt setzte der Streaming-Dienst im vergangenen Jahr fast 6,8 Milliarden US-Dollar um, unterm Strich blieb ein Netto-Jahresgewinn von 122,64 Millionen US-Dollar übrig. Im Vergleich zum Vorjahr konnte Netflix seinen Umsatz damit deutlich ausbauen. Aufgrund der starken Expansion – Netflix startete im Januar in gleich 130 neuen Ländern und ist damit mit Ausnahme von China als weiterer relevanter Markt fast weltweit aktiv – und der damit verbundenen Kosten halbierte sich der Gewinn im Vergleich zum Jahr 2014. Damals wies man noch einen Gewinn in Höhe von rund 266,8 Millionen US-Dollar aus.
Die Investitionen machen sich allerdings vor allem bei der Abonnenten-Anzahl bemerkbar. Alleine zwischen Oktober und Dezember konnte Netflix fast 5,6 Millionen neue Abonnenten für sich gewinnen. Inzwischen nutzen fast 75 Millionen Menschen den Dienst, wobei sich fast fünf Millionen Nutzer davon noch im kostenlosen Probemonat befinden, denn laut den Zahlen bezahlen rund 70,84 Millionen Nutzer für ihr Account. Das größte Wachstum konnte Netflix abermals im Ausland erzielen, wo mehr als vier Millionen neue Kunden gewonnen werden konnten. Im Heimatland USA ebbte das Wachstum hingegen etwas ab. Hier konnte man immerhin noch 1,56 Millionen neue Kunden für sich gewinnen. Allerdings hat Netflix in den USA mit 44,74 Millionen Abonnenten noch immer die meisten Kunden. Sie machen mehr als die Hälfte aller Netflix-Nutzer aus. Dies soll den Prognosen zufolge auch im ersten Quartal 2016 so bleiben. Bis März will Netflix weltweit über sechs Millionen weitere Abonnenten hinzugewinnen.
Das einstige Kerngeschäft – Netflix war Ende der 90er-Jahre als DVD-Versender gestartet – geht derweil stetig zurück. Mehr als 4,9 Millionen Nutzer sollen sich von Netflix aber noch immer mit ausgeliehenen DVDs versorgen lassen; trotz gestiegener Versandkosten erzielte die Sparte im vierten Quartal 2015 einen Gewinn von rund 80 Millionen US-Dollar. Dafür investiert Netflix massiv in die Produktion eigener Serien, Filme und Dokumentation. In diesem Jahr sollen über 30 eigene Titel im Streaming-Katalog aufgenommen werden.
Die Börse reagierte positiv auf die neuen Zahlen – die Aktie kletterte im hohen einstelligen Bereich nach oben.