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Das Highlight im negativen Sinne versteckt sich zwischen den erwarteten Rekordzahlen. Denn hinter dem Punkt Ausblick bestätigte Apple in der vergangenen Nacht, dass der Zenit zumindest vorerst erreicht sei. Im laufenden Quartal rechne man mit einem Umsatz von 50 bis 53 Milliarden US-Dollar, was im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Minus von etwa 9 bis 14 % und gleichzeitig den ersten Rückgang seit 13 Jahren bedeuten würde.
Nur auf das iPhone dürfte eine solche Entwicklung aber nicht zurückfallen, denn die Bilanz für die Monate Oktober, November und Dezember 2015 deutet auf mindestens zwei andere Problemzonen hin. So gingen die Mac-Verkäufe um 4 % auf 5,3 Millionen Stück zurück, bei den iPads waren es sogar 25 % weniger (16,1 Millionen). Hier dürfte Apple zum einen unter der inzwischen leicht angestaubten Palette an Notebooks leiden, zum anderen scheint das iPad Pro keine nennenswerte Rolle zu spielen; hinzu kommt die generelle Schwäche des Tablet-Marktes. Dass aber auch bei Smartphones keine großen Sprünge mehr zu erwarten sein, zeigt der iPhone-Absatz. Mit 74,779 Millionen Einheiten konnte zwar ein neues Allzeithoch erreicht werden, das Plus gegenüber dem Vorjahreszeitraum liegt aber bei lediglich 0,004 %.
Wie wichtig diese Kategorie aber für Apple ist, zeigen die Umsätze. Von den insgesamt 74,872 Milliarden erwirtschafteten US-Dollar wurden etwa zwei von drei (51,635 Milliarden) durch ein iPhone in die Kassen gespült. Der Rest kam durch iPads (7,084 Milliarden), Macs (6,746 Milliarden), Services wie iTunes und Apple Music (6,056 Milliarden) und „Sonstige Produkte“ (4,351 Milliarden) zustande. Wie genau sich der letzte Posten zusammensetzt, behielt Apple auch dieses Mal für sich, konkrete Zahlen zur Apple Watch gibt es somit auch für das letzte Quartal nicht. Das Unternehmen verrät lediglich, dass man in den drei Monaten so viele Smartwatches wie noch nie an den Mann und die Frau bringen konnte - gleiches gilt für den neuen Apple TV.
Nach Abzug aller Ausgaben und Steuern blieb mit 18,631 Milliarden US-Dollar ein Rekordgewinn übrig. Teilweise wird dieser in Bargeldreserven angelegt, die sich inzwischen auf 216 Milliarden US-Dollar belaufen.
Dass für das laufende Quartal mit einer negativen Umsatzentwicklung gerechnet wird, liegt laut Apple aber nicht am iPhone an sich, sondern in erster Linie an den wirtschaftlichen Aussichten des inzwischen wichtigen chinesischen Marktes. Zumindest ein Stück weit könnte dies vom Bereich Services aufgefangen werden. Denn dank inzwischen einer Milliarden aktiver Geräte - Apple zähle hier alles von der Apple Watch bis hin zum Mac Pro zusammen - dürften die Einnahmen aus iTunes, Apple Music und aus dem App Store weiter steigen.