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Im ersten vollständigen Quartal seit der Umstrukturierung hat die Google-Mutter Alphabet Umsatz und Gewinn deutlich steigern können. Das führte im nachbörslichen Aktienhandel dazu, dass das Unternehmen sich kurzzeitig als das wertvollste der Welt bezeichnen darf. Wie viel Arbeit noch bevorsteht, zeigt ein einzelnes Detail der Bilanz.
Denn 99,3 % oder 21,178 Milliarden US-Dollar der zwischen Oktober und Dezember erwirtschafteten Einnahmen – die um 18 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesteigert werden konnten – gingen auf das Konto der Tochter Google, die anderen Bereiche – zu denen unter anderem das Projekt Moonshot und das autonome Fahren gehören – erreichten lediglich 151 Millionen US-Dollar. Ähnlich sah es rückwirkend betrachtet auch im gesamten Jahr aus, 99,4 % der eingenommenen 74,541 Milliarden – plus 13 % – sind auf Google-Aktivitäten zurückzuführen, die für den Konzern noch lange Zeit essentiell sein werden. Die unter der Bezeichnung „Other Bets“ Bereiche sorgten für einen operativen Verlust in Höhe von 1,104 (Q4 2015) respektive 3,069 Milliarden (2015) US-Dollar. Google erreichte hingegen einen Überschuss von 8,043 und 28,012 Milliarden. Netto blieben am Ende des Quartals 4,923 Milliarden US-Dollar übrig (plus 5 %), im gesamten Jahr belief sich der Gewinn nach Steuern auf 16,348 Milliarden (plus 16 %).
Für die positive Entwicklung verantwortlich waren laut Unternehmen vor allem der Video-Dienst YouTube sowie Werbeanzeigen auf Mobilgeräten. Die auf den eigenen Seiten durch Anzeigen generierten Einnahmen kletterten im vierten Quartal um 20 % nach oben, auf anderen Seiten wurden unter anderem durch AdWords 7 % mehr eingenommen. Welchen Anteil Android an der Bilanz hat, gibt man wie üblich nicht bekannt.
Und auch ein Ausblick auf die kommenden Monate fehlt. Als sicher gilt aber, dass Google zumindest mittelfristig die einzige nennenswerte Einnahmequelle des Konzerns bleiben wird. Im August hatte man den Umbau mit der größeren Unabhängigkeit der Forschungsaktivitäten begründet. Experten vermuten allerdings, dass es lediglich um die finanzielle Absicherung geht, kostspielige Fehler belasten so nicht das gesamte Unternehmen. Als Beispiel wird Google Auto LLC genannt, die bereits 2011 gegründete Tochter, die für die autonomen Fahrzeuge verantwortlich ist.