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Mit seinen autonom fahrenden Fahrzeugen verfolgt Google ehrgeizige Pläne. Spätestens 2020 soll die Erprobung abgeschlossen sein und der Serieneinsatz starten – trotz verschiedener Probleme, die den Zeitplan mehrfach leicht durcheinanderbrachten. Und obwohl die Arbeiten am sogenannten Robocar bereits seit Jahren bekannt sind, gibt es immer noch Überraschungen. Denn dem Guardian sind nun Unterlagen zugespielt worden, laut denen Google bereits 2011 ein Tochterunternehmen gegründet hat, unter dessen Dach das Projekt angesiedelt ist.
Ungewöhnlich an Google Auto LLC (Limited Liability Company, vergleichbar mit einer deutschen GmbH): Für kein anderes Projekt hat Google bislang ein eigenes Unternehmen gegründet. Dem Bericht zufolge wurde Google Auto als Fahrzeughersteller in die öffentlichen Datenbanken eingetragen, der einzige Gesellschafter ist Google selbst und als Geschäftsführer fungiert seit gut einem Jahr Chris Urmson, der bereits seit längerem für das autonome Fahren verantwortlich ist.
Ursprünglich sei das Unternehmen gegründet worden, um die zweite Generation der Testfahrzeuge modifizieren zu können. Diese entstanden auf Basis eines Lexus-SUVs und lösten die bis dahin genutzten Wagen vom Typ Toyota Prius ab. Notwendig wäre dieser Schritt nicht gewesen, was Fragen bezüglich der tatsächlichen Absichten provoziert.
Der Juristin Anita Krug, Dozentin an der University of Washington, zufolge könnte Google sich auf diesem Wege schlicht finanziell abgesichert haben. Krug zufolge sei eine Ausgliederung nicht unüblich, wenn ein Projekt eng mit einem hohen finanziellen Risiko verbunden ist; Schadenersatzforderungen nach PKW-Unfällen können in den USA schnell hohe Summen erreichen. Denkbar ist aber auch, dass Google inzwischen andere Pläne als zum Start der Arbeiten hat. Denn während man zunächst behauptete, lediglich die für das autonome Fahren notwendige Technik, nicht aber ein komplettes Auto anbieten zu wollen, ist man mittlerweile jedoch aktiv auf der Suche nach Partnern aus der Automobilbranche. Die Zusammenarbeit mit einem etablierten Hersteller wäre in Form eines Joint Ventures deutlich einfach, mit Google Auto stünde Googles Part dann schon bereit.