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Noch immer ist Tesla ein gutes Stück davon entfernt, Gewinne einzufahren. Denn obwohl die Absatzzahlen zuletzt deutlich stiegen, konnten die hohen Ausgaben nicht kompensiert werden. Mit dem Model 3 soll sich dies aber ändern. Denn der bereits im vergangenen Jahr angekündigte Mittelklassewagen soll bereits ab dem nächsten Monat bestellbar sein - unmittelbar nach der offiziellen Präsentation.
Anders als beim Models S oder Model X sollen Käufer aber nicht so tief in die Tasche greifen müssen. Denn bei den schon vor Monaten genannten 35.000 US-Dollar soll es dem Unternehmen nach bleiben. Anders als vermutet beinhaltet diese Summe aber noch keine staatlichen Fördergelder oder Nachlässe, am Ende könnte die Limousine für 25.000 bis 30.000 US-Dollar den Besitzer wechseln.
Allerdings nur dann, wenn Tesla den eigenen Fahrplan einhalten kann. Nach aktuellem Stand sollen die ersten Exemplare des Model 3 erst Ende 2018 ausgeliefert werden. Zu diesem Zeitpunkt dürfte in den USA so manche Förderung aber bereits ausgelaufen sein. Dazu könnte in erster Linie eine Regelung gehören, die an die Absatzzahlen eines Herstellers geknüpft sind. So wird ein Teil des Kaufpreises für die ersten 200.000 E-Fahrzeuge subventioniert, diese Marke dürfte Tesla beim aktuellen Tempo Mitte 2018 und damit kurz vor den ersten Auslieferungen des Model 3 erreichen. Zwar wird die Förderung nicht schlagartig auf 0 gesenkt, reduzierte Beihilfen gibt es anschließend aber nur für einen Zeitraum von eineinhalb Jahren.
Prinzipiell könnten somit die ersten Käufer tatsächlich die Marke von 35.000 US-Dollar deutlich unterschreiten, laut Bloomberg sorgt das Geschäftsmodell des Automobilherstellers aber für ein Problem. Denn um einen Teil der Entwicklungs- und Anlaufkosten wieder einzuspielen, bietet man zunächst nur höherpreisige Sondermodelle an, die im Falle des Model 3 vermutlich bei 60.000 US-Dollar liegen werden. Ausgerechnet diese würden zwar noch vom Förderprogramm profitieren, die Grundmodelle - mit denen man endlich den Massenmarkt erreichen will - hingegen aber nicht mehr.
Erschwerend hinzu kommt, dass General Motors demnächst einen direkten Konkurrenten im Programm hat. Der Chevrolet Bolt EV soll ohne Förderung vermutlich knapp 38.000 US-Dollar kosten, aber bereits Ende 2016 oder Anfang 2017 in den Handel kommen. Damit wäre das Model 3 zwar am Ende etwas günstiger, zum einen aber später verfügbar, zum anderen nur über das sehr dünne Händlernetz erhältlich.
Während es für Tesla schon in den USA nicht einfach werden dürfte, die breite Masse zu erreichen, könnte es in Deutschland und anderen Staaten noch weitaus schwieriger werden. Hierzulande streitet man noch darüber, ob E-Fahrzeuge überhaupt durch staatliche Förderungen günstiger verkauft werden sollen und wie die Ladeinfrastruktur verbessert werden kann. In Ländern wie Norwegen, in denen der Anteil derartiger Fahrzeuge deutlich höher als bei uns ist, sind hingegen die Fördertöpfe zu einem großen Teil schon aufgebraucht, auch hier winken künftigen Käufern nur noch sehr geringe finanzielle Anreize.
Update: Via Twitter hat Tesla-Chef Elon Musk angekündigt, dass es zum Verkaufsstart des Model 3 keine Signature Edition geben wird. In der Vergangenheit war ein solches Sondermodell zum Start einer Baureihe die einzig wählbare Version, die preislich deutlich über dem Grundmodell lag. Warum man sich zu diesem Schritt entschlossen hat, verriet der gebürtige Südafrikaner nicht.
No signature series for Model 3. Same reservation amount for all.
— Elon Musk (@elonmusk) 11. Februar 2016
Dafür gab er preis, dass Interessenten ihr Exemplar ab dem 31. März reservieren können.