Werbung
Die Deutsche Bahn hat mit dem Einbau neuer WLAN-Systeme in ihre ICEs begonnen. Insgesamt investiert man mehr als 100 Millionen Euro, damit der kostenlose Zugang zum Internet ab Dezember auch in der 2. Klasse möglich ist. Ein wichtiges Detail ist aber noch nicht geklärt.
Denn offen ist bislang, in welchem Umfang Fahrgäste per WLAN Daten übertragen können. Nach eigenen Angaben führt man derzeit in verschiedenen Zügen Kundentests durch, um bis zum Start eine „Fair Use“-Regelung zu erstellen. Am Ende dürfte dabei eine Grenze herauskommen, ab der nur mit stark reduzierter Bandbreite gesurft werden kann - ähnliches kennt man bereits von einigen privaten Eisenbahngesellschaften.
Fest steht dafür, welche Technik die Deutsche Bahn einsetzen wird. Als Lieferanten nennt man den schwedischen Mobilfunkspezialisten Icomera, der wiederum auf seine X-Serie verweist. Die ermöglicht es, alle verfügbaren Datennetze zu bündeln und somit hohe Bandbreiten anbieten zu können. Damit haben Funklöcher oder Gebiete mit schlechtem Netz bei der Deutschen Telekom, die derzeit als Partner für das ICE-WLAN fungiert, weniger gravierende Auswirkungen. Wie hoch die Bandbreite in den umgebauten Zügen im Idealfall sein wird, nennen aber weder die Deutsche Bahn noch Icomera. Fest steht nur, dass sie gleichmäßig auf den gesamten Zug und somit auf alle auf das WLAN zugreifenden Fahrgäste verteilt werden soll.
Von der Investition profitieren sollen aber auch diejenigen, die im ICE lediglich telefonieren wollen. Denn auch die Mobilfunk-Repeater werden ausgetauscht, was den Empfang und das Senden spürbar verbessern soll.
Ob bis Dezember alle geplanten Umbauten abgeschlossen sein werden, geht aus der Mitteilung der Deutschen Bahn nicht hervor. Auch Angaben zu den berücksichtigten Baureihen fehlen. Zwar spricht das Unternehmen von „rund 250“ Züge der ICE-Flotte, in Betrieb sind derzeit aber 270 der Baureihen 401 (ICE 1), 402 (ICE 2), 403, 406, 407 (jeweils ICE 3), 411, 415 (jeweils ICE T) und 605 (ICE TD). Damit dürfte es dabeibleiben, dass bestimmte Mehrsystemzüge der Baureihen 406 und 407 nicht berücksichtigt werden.
Bereits umgerüstete Züge sollen an einem neuen Logo - eine stilisierten grauen WLAN-Symbol - zu erkennen sein.