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Die Ankündigung von WhatsApp und Facebook untereinander Nutzerinformationen auszutauschen, sorgte für großen Wirbel. Einerseits wollen vieler Nutzer beider Dienste dies nicht, andererseits wiederspricht dies den eigenen Vorgaben beim Kauf von WhatsApp durch Facebook und offenbar auch der Einschätzung der europäischen Artikel-29-Datenschutzgruppe. Auch deutsche Datenschützer kündigten Widerstand gegen den Austausch von Daten an.
Nun scheint Facebook den Dialog zu suchen und will den Datenaustausch offenbar auf ungewisse Zeit aussetzen. Facebook will den Behörden damit aber nur die Zeit geben ihre Sorgen und Probleme mit dieser Maßnahme zu formulieren. Ein großes Fragezeichen gibt es allerdings um die Frage, wer eigentlich zuständig ist. Da Facebook ein Büro in Hamburg hat, meldetet Johannes Caspar zunächst Zweifel an der Richtigkeit des Datenaustauschs an. Facebook sieht dies aber natürlich anders und sieht den irischen Sitz als europäisches Hauptquartier als zuständige Instanz und dementsprechend auch die irischen Behörden in der Verantwortung. Allerdings haben auch die irischen Datenschützer bereits Zweifel an der Richtigkeit des Datenaustauschs angekündigt. Auch in weiteren europäischen Ländern gibt es Widerstand, was Facebook offenbar dazu bewogen hat zumindest ein klein wenig einzulenken.
Um welche Daten geht es eigentlich? Facebook möchte die bei WhatsApp hinterlegte Telefonnummer wissen und auch wann der Nutzer den Dienst zuletzt verwendet hat. WhatsApp betont dabei, dass keinerlei Inhalte der Mitteilungen ausgetauscht werden. Diese seien Ende-zu-Ende verschlüsselt und damit habe kein Dritter Zugang zu diesen Informationen. Die Metadaten, wie eben Telefonnummer und wann der Dienst genutzt wird, können aber natürlich eingesehen und weitergegeben werden. Allerdings werden von WhatsApp auch noch weitere Daten erhoben, die man zum aktuellen Zeitpunkt nicht weitergeben möchte. Dazu gehören Profilnamen, Profilfotos oder Statusmeldung.
WhatsApp-Mitglieder können der Verwendung der Daten widersprechen. Die Telefonnummer wird allerdings in jedem Fall weitergegeben, damit der Dienst weiter genutzt werden kann. Ob dies nun weiterhin der Fall sein wird, bleibt abzuwarten.