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Nach der Vorstellung eines Konzept-Fahrzeugs 2016 folgte in diesem Jahr auf der Consumer Electronics Show die Präsentation des ersten Serien-Fahrzeugs aus dem Hause Faraday Future. 2018 sollen die ersten Modelle bereits über die Straßen rollen, auch wenn der aktuelle Entwicklungsstand dies nicht unbedingt offenbart und es immer wieder Zweifel an der finanziellen Gesundheit des Unternehmens gibt.
Zuletzt wurde sogar vermeldet, dass der Baustopp an der Fabrik in der Nähe von Las Vegas den opulenten Auftritt des Unternehmens auf der CES 2017 finanziert hat. Aber die finanziellen Probleme scheinen essentieller zu sein, denn nun vermeldet Reuters, dass zahlreiche Zulieferer bereits wegen unbezahlter Rechnungen klagen und die 1-Milliarde-Investition in eine eigene Fertigung deutlich heruntergeschraubt werden müssen.
Die ursprünglich geplante Größe von 280.000 m² sei derzeit nicht zu halten und so seien die beteiligten Unternehmen bereits angewiesen worden, etwas kleiner zu denken. So soll die Fabik schlussendlich nur noch einen Bruchteil ihrer ursprünglichen Größe erreichen – knapp über 60.000 m². Mit der Reduzierung der Produktionsfläche seien auch die Pläne zur Fertigung bestimmter Stückzahlen und möglicher weiterer Modelle eingestampft worden. Statt ursprünglich einmal sieben angepeilter Modelle, könnten in der verkleinerten Fabrik nur noch zwei gefertigt werden. Außerdem sinkt die Stückzahl von 100.000 auf 10.000.
Einen Aderlass scheint es außerdem bei der Belegschaft zu geben. Zahlreiche Köpfe haben das Unternehmen bereits verlassen, darunter der für die Konstruktion verantwortliche Director Umran Ashraf. Er soll zusammen mit einigen anderen Ingenieuren zu Romeo Power, einem weiteren Elektromobilitäts-Startup, gewechselt sein. Romeo Power entwickelt vor allem Akkus für Elektrofahrzeuge. Doch auch im eigenen Unternehmen gibt es Konkurrenz. Lucid Motors, ebenfalls vom Mutterunternehmen LeEco ins Leben gerufen, scheint Mitarbeiter von Faraday Future abzuziehen.
Vieles hinsichtlich der finanziellen Situation bei Faraday Future scheint immer undurchsichtiger zu werden. Ob ein Gesundschrumpfen überhaupt noch möglich ist, bleibt dabei die entscheidende Frage. Ex-Mitarbeiter werden mit Sätzen wie "How are they going to pay for all of this?" zitiert. Faraday Future soll 36 Stunden nach der Vorstellung des FF91 64.124 Reservierungen erhalten haben. Wie viele davon auch die 5.000-US-Dollar-Gebühr geleistet haben, ist nicht bekannt.