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Der Bund hält aktuell immer noch Aktienanteile an der Deutschen Telekom, womit das Unternehmen auch weiterhin nur teilweise privatisiert ist. Allerdings könnte sich dies nach Forderung der Grünen, FDP sowie Teilen der CDU ändern. Demnach planen die drei Parteien, dass die Anteile verkauft werden. Der Erlös soll allerdings keinesfalls in den Haushalt des Bundes fließen. Stattdessen soll mit diesem Geld der Ausbau von Glasfaser deutlich vorangetrieben werden. Vor allem in ländlichen Gebieten soll die Glasfaserversorgung verbessert und damit schnelles Internet in deutlich mehr Haushalten realisiert werden.
Allerdings sollte dieser Vorschlag mit der entsprechenden Vorsicht genossen werden. Schließlich setzt die Deutsche Telekom bei ihrem Ausbau vor allem auf Vectoring und wie wir bereits in einem Kommentar vor einigen Monaten verdeutlicht haben, ist Vectoring keinesfalls mit Glasfaser gleichzusetzen.
Die Anteile vom Bund belaufen sich aktuell auf mehr als 10 Milliarden Euro, womit allerdings einige Glasfaserleitungen verlegt werden können. Aktuell gehören dem Bund 14,5 % der deutschen Telekom und die staatlichen Förderbank KfW hält weitere 17,4 %. Mit dem Verkauf von insgesamt 31,9 % würde die Telekom auch gleichzeitig komplett privatisiert werden und der Bund hätte keinerlei Einfluss mehr auf das Unternehmen. Lediglich die Bundesnetzagentur bleibt mit ihren Aufgaben zur Regulierung des Ausbaus und der Vergabe von Frequenzbändern im mobilen Netz auch weiterhin als kontrollierende Behörde erhalten.
Aktuell läuft der Ausbau von Glasfaser in ländlichen Gebieten eher schleppend. Dies liegt vor allem daran, dass die Telekom hier wenig Profit sieht und deshalb sich mit Investitionen zurückhält. Mit der Unterstützung des Bundes und den Fördermitteln von rund 10 Milliarden Euro könnten die Anschlüsse wohl deutlich schneller ausgebaut werden.
Ob sich dieser Vorschlag allerdings durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Dies ist auch vom Ausgang der Bundestagswahl abhängig. Je nachdem welche Parteien die Regierung von Deutschland bilden werden.