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Schnellster Supercomputer

Summit erreicht 200 PFLOPS

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Summit erreicht 200 PFLOPS
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Das Rennen um den schnellsten Supercomputer scheint in eine neue Runde zu gehen und vorerst werden die USA wieder die Spitze übernehmen. Das Oak Ridge National Laboratory des US Department of Energy legt die Messlatte in gleich zwei Rechengrößen höher: 200 PFLOPS bei doppelter Genauigkeit (FP64) und 3,3 EFLOPS bei Mixed Precision (einschließlich INT8) erreicht der Summit getaufte Supercomputer. Mit den 200 PFLOPS ist er deutlich schneller als der bisherige Spitzenreiter Sunway Taihu Light mit 125 Petaflop aus China.

Der Summit besteht aus 4.608 wassergekühlten Racks, die wiederum die eigentlichen Hardware beherbergen. Darin arbeiten jeweils zwei IBM Power9 von IBM mit jeweils 22 CPU-Kernen und 4-fachem SMT, sodass pro CPU 88 Threads verarbeitet werden können. Der maximale Takt dieser Prozessoren liegt bei 3,1 GHz. Pro Sockel stehen zudem 8 TB an DDR4-Speicher zu Verfügung. Insgesamt also 72 PB (Petabyte). Pro Rack sind sechs Tesla V100 in der SMX2-Version verbaut. Diese besitzen jeweils 5.120 Shadereinheiten, vor allem aber 640 Tensor Cores, die vor allem bei den INT8-Rechenleistung eine große Rolle spielen. Ob die Tesla V100 mit 16 oder 32 GB HBM2 zum Einsatz kommt, ist nicht bekannt.

Bei 4.608 Racks mit jeweils sechs Tesla V100 ergeben sich insgesamt 27.648 dieser Rechenbeschleuniger. Für NVIDIA stellt der Summit einen extrem wichtigen Auftrag im Datacenter-Segment dar. Die Angaben zu 200 PFLOPS für FP64 und 3,3 EFLOPS für Mixed Precision sind rein theoretische Werte, die aus den Angaben des Herstellers errechnet sind. Spannend wird zu sehen sein, wie und wo sich Summit in der Top500-Liste der Supercomputer einordnen wird und welche Angaben zur Rechenleistung hier gemacht werden. Einige der Tests gehen rein auf die Rechenleistung der Prozessoren und GPU-Beschleuniger mit ein, einige andere aber auch die Geschwindigkeit der Interconnects. Da der Betreiber von Summit dazu keine Angaben macht (die IBM-Prozessoren und Tesla V100 sind per NVLINK 2.0 miteinander verbunden, die Racks sind per InfiniBand Fat Tree miteinander verbunden), wird man sehen müssen, wie sich Summit hier schlägt.

Summit verbraucht bis zu 15 MW. Die Leistung in der Praxis wird zeigen, ob der Supercomputer auch im Bereich der Effizienz wird oben mitspielen können.

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