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NVIDIA holt sich Daimler und Bosch ins Boot

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NVIDIA holt sich Daimler und Bosch ins Boot
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NVIDIA hat eine Partnerschaft mit der Daimler AG sowie der Robert Bosch GmbH bekannt gegeben. Damit stellt sich NVIDIA im Bereich der autonomen Fahrzeuge noch einmal deutlich breiter auf, als man dies ohnehin bereits getan hat. Die Partnerschaft umfasst die Nutzung der Drive-PX-Pegasus-Plattform ab dem Jahre 2020.

Mit der Drive-PX-Pegasus-Plattform bietet NVIDIA die Rechenleistung für Level 4 und 5 der Autonomie, was nichts anderes bedeutet, als dass die Fahrzeuge komplett ohne Fahrer operieren können. Dazu muss die Hard- und Software aber noch einmal deutlich mehr Sensordaten verarbeiten können. Bosch spricht hier von 100 GB pro gefahrenem Kilometer durch eine einzige Kamera – ein solches Fahrzeug verfügt aber über mehrere Kameras und hinzu kommen Sensoren wie Radar, LIDAR und Ultraschall.

Nicht nur müssen also mehrere Gigabyte pro Sekunde verarbeitet werden, auch müssen die Algorithmen auf Basis der Daten in einer möglichst kurzen Zeit Entscheidungen treffen. Damit diese eine gewisse Eindeutigkeit haben, werden sie mehrfach unter anderen Voraussetzungen geprüft. Am Ende muss ein Fahrzeug aber innerhalb weniger Millisekunden entscheiden, ob es ausweichen oder zum Stillstand kommen muss.

Mit Daimler und Bosch hat sich NVIDIA nun zwei Branchengrößen ins Boot geholt. Man befindet sich aber auch schon in einer Zusammenarbeit mit Audi und Tesla – wenngleich Tesla derzeit Systeme von Intel verwendet und der Chipgigant mit MobileEye große Pläne hat. Da kaum ein Fahrzeughersteller ohne Zulieferteile aus dem Bosch auskommt, dürfte die Partnerschaft für NVIDIA umso wichtiger sein.

Drive PX Pegasus: 2x Xavier SoC + 2x Next-Gen GPU für 320 TFLOPS

Drive PX Pegasus bietet die Rechenleistung für das Level 5 des autonomen Fahrens und ist entsprechend ASIL-D ISO 26262 zertifiziert. Wichtigstes Merkmal des Drive PX Pegasus ist die Rechenleistung von 320 TOPS (Tera Operationen pro Sekunde) bzw. einfachen INT8-Berechnungen. Erreicht wird dies durch den Einsatz von zwei bereits bekannten Xavier-SoCs und zwei GPUs mit bisher unbekannter GPU-Architektur.

Im Automotive-Markt sind die Zyklen etwas länger, als man dies beispielsweise bei den Grafikkarten gewohnt ist. Dies zeigte sich bereits bei früheren Drive-Plattformen. Vor fast zwei Jahren präsentierte NVIDIA den Xavier-SoC. Drive PX Pegasus wurde Ende 2017 vorgestellt und es wird bis ins 2020 dauern, bis wir erste Ankündigungen entsprechender Fahrzeuge sehen werden. Für NVIDIA ist der Automotive-Markt finanziell noch ein Verlustgeschäft. Dies soll sich mit steigendem Marktanteil und neuen Partnerschaften in den kommenden Jahren aber ändern.

Mit dem Nachfolger Origin will NVIDIA die Rechenleistung von Drive PX Pegasus in einem kleineren Formfaktor bieten. Dazu werden die zwei SoCs und GPUs zusammengeführt. Wir sprechen allerdings bei Xavier bereits über eine bisher nicht angekündigte GPU-Architektur – Origin ist noch einmal eine Generation weiter. Origin wird aber erst in den Jahren 2022 und darüber hinaus in Fahrzeugen eine Rolle spielen.

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