NEWS

Wirtschaft

Nintendo verklagt zwei ROM-Anbieter auf über 100 Millionen US-Dollar Schadensersatz

Portrait des Authors


Nintendo verklagt zwei ROM-Anbieter auf über 100 Millionen US-Dollar Schadensersatz
9

Werbung

Seit jeher zeigt sich Nintendo nicht gerade zimperlich, was die Fremdnutzung eigener Software-Produkte anbelangt – man geht stets hart gegen die Verbreitung von ROM-Dateien und Emulatoren vor, zeigt sich aber auch nicht gerade begeistert von Fanprojekten oder Fan-Remakes, die in der Vergangenheit oft verboten wurden. Nun hat es zwei weitere ROM-Seiten getroffen.

Wie TorrentFreak berichtet, hat Nintendo zwei populäre ROM-Seiten verklagt, auf deren Seiten zahlreiche Images bekannter und alter Nintendo-Spiele verbreitet wurden. Der Vorwurf: Der Betreiber soll gegen das Marken- und Urheberrecht verstoßen haben. Das könnte dem Betreiber der beiden Seiten "LoveROMS.com" und "LoveRETRO.co" teuer zu stehen bekommen. Laut der Klageschrift, die TorrentFreak vorliegt, will Nintendo pro Spiel eine Entschädigung in Höhe von 150.000 US-Dollar und für jede Verletzung des Markenrechts zwei Millionen US-Dollar haben. Bei 140 angebotenen Spielen und 40 eingeklagten Markenrechten würde sich die Entschädigungszahlung auf rund 100 Millionen US-Dollar belaufen. Während LoveRETRO inzwischen komplett offline gegangen ist, hat man bei LoveROMs alle Nintendo-Titel entfernt. 

Beide Webseiten sollen nicht nur Nintendo-Spiele als ROM für Emulatoren angeboten haben, sondern auch proprietäre BIOS-Dateien mit Logos und Charakteren von Nintendo. Beide Plattformen sollen von Jacob Mathias und seiner im US-Bundesstaat Arizona ansässigen LLC-Firma betrieben worden sein, die auch für andere Konsolen entsprechende ROM-Dateien angeboten hatten, bzw. noch immer anbieten. 

Laut Nintendo zählen beide Webseiten zu den „berüchtigten Online-Hubs für illegal kopierte Videospielen“, wie das Unternehmen in seiner Klageschrift schreibt. Beide Plattformen sollen eine „immense Zahl an nicht autorisierten Kopien reproduzieren, verbreiten und öffentlich zugänglich gemacht haben“ – das alles natürlich ohne Erlaubnis der Japaner. Für Nintendo ist der Angeklagte kein „Casual Gamer“, sondern einer „mit umfassenden Kenntnissen der Videospielindustrie“. Nintendo fordert auch die Herausgabe der Quellen.