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Tesla verdoppelt seine Verluste, Musk verspricht baldige Profitabilität

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Tesla verdoppelt seine Verluste, Musk verspricht baldige Profitabilität
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In den letzten Wochen grassierte die Vermutung, dass dem US-amerikanischen Elektroautobauer Tesla bald das Geld ausgehen könnte. So soll sich der Konzern von Elon Musk kürzlich an seine Zulieferer gewandt und um nachträgliche Rabatte mit Rückzahlungen gebeten haben. Wie die neuesten Geschäftszahlen nun zeigen, die am Mittwochabend nach Börsenschluss vorgelegt wurden, hat sich das Liquiditätsproblem nicht bestätigt, jedoch ist man noch immer weit davon entfernt, profitabel zu wirtschaften und schreibt weiter tiefrote Zahlen in seine Bücher.

Wie die Zahlen des neuesten Geschäftsberichts zeigen, verfügt Tesla noch immer über Cash-Reserven in Höhe von rund 2,24 Milliarden US-Dollar, was nicht darauf hindeutet, dass der Konzern wie zuletzt angenommen unter einem akuten Liquiditätsproblem leiden würde. Trotzdem sind die Barmittel in den letzten Monaten deutlich geschmolzen, denn zum Jahreswechsel hatte Tesla noch über 3,37 Milliarden US-Dollar in seiner Kampfkasse. Entwarnung kann trotzdem nicht ausgesprochen worden, denn unterm Strich arbeitet der Konzern noch immer nicht profitabel. Im Gegenteil: Die Verluste haben sich während des zweiten Quartals weiter erhöht und ein neues Rekordhoch erreicht.

Im Jahresvergleich hat sich der Nettoverlust mehr als verdoppelt. Der Quartalsverlust beläuft sich auf rund 717,54 Millionen US-Dollar, ein Jahr zuvor belief sich der Fehlbetrag noch auf etwa 336,4 Millionen US-Dollar. Es ist das siebte Quartal in Folge, in dem Tesla hohe Verluste schreibt. In seiner ganzen Konzerngeschichte konnte man gerade einmal zwei Quartale lang Gewinne einfahren, die die tiefroten Zahlen bei weitem aber nicht abfangen können. 

Tesla ist also auch weiterhin auf risikofreudige Geldgeber angewiesen. Immerhin konnte man seinen Umsatz deutlich aufbauen. Dieser kletterte im Jahresvergleich von rund 2,79 Milliarden auf rund 4,01 Milliarden US-Dollar, was einem satten Plus von 43 % entspricht. Betrachtet man nur den Fahrzeug-Absatz so konnte Tesla seine Erlöse sogar um 47 % ausbauen.

Mit höherer Produktivität zur Profitabilität

Insgesamt setzte Tesla mit dem Verkauf seiner Elektroautos in den letzten drei Monaten rund 3,12 Milliarden US-Dollar um. 53.339 Fahrzeuge will Tesla im letzten Quartal hergestellt und 40.768 davon ausgeliefert haben. Rund 18.500 Modelle entfielen auf das Model 3, welches zuletzt mit Blick auf die Produktionszahlen das größte Sorgenkind des Unternehmens war. 

Vor allem in den Juli-Wochen will man die Produktion deutlich verbessert haben. Dank „vieler Spät- und Wochenendschichten“ habe es das Tesla-Team geschafft, mehr als 7.000 Fahrzeuge pro Woche zu fertigen, lässt Elon Musk seine Anteilseigner stolz wissen. Rund 5.000 davon sollen auf das Model 3 entfallen sein. 

Geht es nach Elon Musk, soll sich nicht nur die Auslastung in den Werken in den kommenden Wochen und Monaten auf rund 10.000 Fahrzeuge pro Woche deutlich erhöhen, sondern auch die finanzielle Gesamtsituation verbessern. Musk verspricht für das angelaufene dritte Quartal einen positiven Cashflow und will künftig endlich wieder Gewinne schreiben.

Aktienkurs explodiert

Diese Worte kamen bei den Aktionären trotz des riesigen Quartalsverlustes und der zuletzt negativen Berichterstattung sehr gut an. Sie schickten das Papier im nachbörslichen Handel direkt um fünf Prozentpunkte ins Plus. Aktuell dotiert die Tesla-Aktie gegenüber dem Vortag sogar zweistellig im Plus. 

Ob Musk sein Versprechen einhalten wird können, werden die nächsten Geschäftszahlen zum dritten Quartal zeigen müssen. Mit chinesischen Krediten will man weitere Produktionsstätten errichten – auch ein Werk in Deutschland ist im Gespräch.