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Huawei beschleunigt Pläne für eigenes Betriebssystem

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Huawei beschleunigt Pläne für eigenes Betriebssystem
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Der Chef der Huawei CBG, Richard Yu, hat sich jetzt in einem über den Chat-Dienst WeChat geführten Interview zur aktuellen Situation von Huawei geäußert. In besagtem Interview zeigt sich Richard Yu entsetzt darüber, dass die US-Regierung Huawei den Zugang zum Google-Betriebssystem Android verweigert. Schließlich handele es sich dabei um ein Produkt für Endkunden seien kein Bestandteil der Netzwerk- oder Mobilfunkinfrastruktur.

Obwohl bei Huawei bereits diverse Mitarbeiter mit einer Eskalation des Handelsdisputs zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und China gerechnet haben, zeigte sich Yu überrascht über die Entscheidung der US-Regierung. Ebenfalls äußerte sich der Consumer-Electronics-Sparte von Huawei über die Einschränkungen, die dem Unternehmen auferlegt wurden. In schneller Folge beendeten Google, Intel, Qualcomm, Broadcom, Xilinx, Microsoft und auch ARM die Zusammenarbeiten.

Nicht nur dass diverse US-amerikanische Hersteller ihre Zusammenarbeit mit dem chinesischen Telekommunikationsausrüster mit Sitz in Shenzhen beendet haben und es an wichtigen Komponenten für die Produktion von Huawei-Geräten mangeln, auch softwareseitig kommen Schwierigkeiten auf die Chinesen zu. Ohne Windows-Lizenzen kann sich Huawei vom Notebook-Markt beziehungsweise Computerhandel verabschieden. Da hilft auch kein eigenes Huawei-OS, die Abhängigkeit vom US-amerikanischen Unternehmen Microsoft ist aktuell zu groß, um überhaupt mit einem eigenen OS relevant zu sein.

Eigenes mobiles OS seit 2012 in der Entwicklung

Richard Yu gab zwar zu Protokoll, dass das eigene mobile Betriebssystem des Unternehmens bereits im Herbst dieses Jahres vorgestellt werden soll. Allerdings ist zu beachten, dass Huawei die Pläne für den Start des Betriebssystems offiziell nicht bestätigt hat. Zudem sollen die die Informationen in einer privaten WeChat-Gruppe weitergegeben worden sein. Wie das Huawei-OS aussehen wird, ist noch nicht bekannt. Ob es auf dem Android-Open-Source-Projekt aufbauen wird ist ebenfalls unklar. Sollte man den Gerüchten Glauben schenken, wird das Huawei-OS auf dem Android-Projekt basieren. Dies hätte den Vorteil, dass sich sämtliche Android-Apps auch auf dem Huawei-OS nutzen ließen. Allerdings dürfte die Verwendung von Apps, die von amerikanischen Unternehmen stammen, aus politischer beziehungsweise rechtlicher Sicht problematisch werden.

Seit 2012 arbeitet Huawei schon an Plänen zu einem eigenen Betriebssystem. Konkrete Ergebnisse hat es bisher noch nicht gegeben. Die aktuelle Entwicklung dürfte aber zu einer Beschleunigung der Pläne führen.

Auf dem chinesischen Markt verzichtet Huawei bereits auf Google-Produkte und betreibt einen eigenen Shop. Allerdings stellt dies keine Alternative für den Rest der Welt dar. Huawei scheint sich jedoch nach weiteren Alternativen umzusehen und führt bereits erste Gespräche mit dem App-Store Aptoide. Somit bleibt aktuell abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird.

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