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Intel weiter auf dem Vormarsch, von AMD nichts zu sehen

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Intel weiter auf dem Vormarsch, von AMD nichts zu sehen
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In Frankfurt startet heute die International Supercomputing Conference oder kurz ISC. Auf ihr werden alle Themen rund um die Soft- und Hardwareentwickklungen im Bereich der Supercomputer behandelt – das Programm mit zahlreichen Vorträgen ist bereits gestern gestartet.

Die ISC ist immer eine Gelegenheit, die Liste der Top500 der Supercomputer zu aktualisieren und genau dies ist auch geschehen. Rund ein Fünftel der Systeme sind neu und allesamt sind sie schneller als 1 PFLOPS, können also eine Billiarde Gleitkomma-Berechnungen mit einer Genauigkeit von 64 Bit (FP64) berechnen. Der High Performance Linpack (HPL) ist und bleibt der Maßstab in diesem Bereich.

In der Top10 gab es nur wenig Bewegung, auf den Plätzen darunter hingegen schon. Intel kann seinen Vorsprung bei den Prozessoren durch die Xeon-Scalable-Prozessoren der zweiten Generation alias Cascade Lake weiter ausbauen. Ein einziges Power9-basiertes System ist neu. Einen Supercomputer mit AMD-Prozessoren sucht man in den Top500 weiterhin vergebens. AMD und Cray planen für 2021 EPYC-Supercomputer mit 1,5 EFLOPS, der dann eines der schnellsten Systeme sein soll.

Die Top 10

Aber kommen wir zu aktuellen Randliste, bzw. den Highlights. Der US-amerikanische Summit mit IBMs Power9-Prozessoren und NVIDIAs Tesla V100 GPUs, der am Oak Ridge National Laboratory (ORNL) steht, hat ein paar Racks spendiert bekommen und kommt nun auf 143,5 PFLOPS. Der ähnlich aufgebaute Sierra am Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) kommt auf 94,6 PFLOPS. Die USA behalten ihre Vorherrschaft in diesem Segment also. Die chinesischen Systeme Sunway TaihuLight und Tianhe-2A bleiben mit 93 bzw. 61,4 PFLOPS auf Platz drei und vier.

Neu ist der Frontera des Texas Advanced Computing Center in Austin. Hier stehen 16.016 Xeon Platinum 8280M mit jeweils 28 Kernen und kommen auf 23,5 FLOPS. Aufgebaut wurde das System von Dell EMC. Damit ist der Frontera das aktuell schnellste General-Purpose-System ohne spezielle Beschleuniger oder Custom-CPUs.

Auf den Plätzen dahinter hat sich nichts getan.

Intel dominiert weiterhin

478 der 500 Systeme in der Liste sind mit Intel-Prozessoren ausgestattet. Daneben gibt es eigentlich nur noch die 13 PowerPC-Systeme als nennenswerte Größe. Alle anderen können als Sonderlinge bezeichnet werden – sei es das eine Cavium-Thunder-2-System mit ARM-Architektur, die ShenWei-Prozessoren aus China für die dritt- und viertschnellsten Systeme oder den chinesischen Ableger der EPYC-Prozessoren der ersten Generation. 

Doch auch wenn es 92 neue Systeme in der Top500-Liste gibt, das Wachstum in der Rechenleistung weist eine Delle auf. Insgesamt bieten alle Systeme mit 1,56 EFLOPS nur rund 10 % mehr Leistung als im vergangenen Herbst. Selten zuvor war das Wachstum in diesem Bereich geringer. 2021 oder 2022 sollen der schon erwähnte Frontier mit AMD-Hardware und der Aurora mit Intel-Hardware auf etwa 1,5 EFLOPS kommen – als einzelne Systeme also so viel Rechenleistung aufweisen, wie aktuell alle der Top500 zusammen.

Die Gründe dafür sind vielfältig. AMD will erst mit dem EPYC-Prozessoren der dritten Generation alias Rome richtig angreifen. Zudem hat man hier eine langfristige Strategie auch bei den GPU-Beschleunigern eine Rolle zu spielen. NVIDIA hat keinerlei Neuigkeiten bei der Hardware zu verkünden. Intel hat seine Xeon-Phi-Beschleuniger weitestgehend vom Markt zurückgezogen und wird erst mit den Xe-Architektur in diesem Bereich wieder durchstarten.