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Mitte September wurde bekannt, dass NVIDIA vor hat, den britischen Chip-Hersteller ARM für 40 Milliarden US-Dollar zu übernehmen. Der Deal gilt als sehr prägend für den weltweiten IT-Sektor. Eigentlich galt er jedoch als so gut wie besiegelt, lediglich die Zustimmungen der Regulierungsbehörden in Großbritannien, Europa, China und den USA müssen noch ihr Einverständnis geben. In 18 Monaten sollte der Deal dann abgeschlossen sein. Doch genau daran könnte die Übernahme jetzt womöglich doch scheitern, denn im chinesischen IT-Sektor regt sich Widerstand gegen den Mega-Deal. Mehrere Firmen, am bekanntesten darunter Huawei, haben angeblich Beschwerde bei der staatlichen Behörde für Marktregulation SAMR eingelegt.
Das Hauptargument der Gegner: Viele chinesische Unternehmen nutzen Technologien von ARM in deren Produkten. Nun wird befürchtet, dass die US-Regierung die Übernahme von ARM durch ein US-amerikanisches Unternehmen wie NVIDIA als Waffe im Handelskrieg einsetzen könnte, um Firmen wie Huawei von deren ARM-Lizenzen abzuschneiden.
Jen-Hsun Huang, CEO von NVIDIA, gibt sich in einem Interview dennoch gelassen und erklärte bereits zuversichtlich, dass die weltweiten Regulierungsbehörden keine Einwände haben werden, wenn erstmal alle Gründe offengelegt wären, da ARM und NVIDIA "sich ergänzende Unternehmen seien".
Es bleibt abzuwarten wie die chinesischen Behörden auf die Einwände reagieren, denn die Befürchtungen scheinen durchaus berechtigt. Dennoch ist anzunehmen, dass Peking die Lage bereits selber sondiert hat und über die möglichen Konsequenzen informiert ist. Andererseits verleiht der von der Zustimmung Chinas abhängige Deal, der Regierung in Peking eine starke Verhandlungsposition, die man nutzen könnte, um vorteilhafte Bedingungen für die eigenen Unternehmen durchzusetzen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiter entwickelt.