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Momentan bildet Samsung bei der Fertigung von Computerchips im 5-nm-Verfahren den einzigen Konkurrenten zu dem taiwanesischen Marktführer TSMC. Das US-Wirtschafts-Journal Bloomberg veröffentlichte nun Informationen, nach denen Samsung schon bis 2022 zu TSMC aufschließen will. Hierfür sollen in den nächsten zwei Jahren rund 116 Milliarden US-Dollar (in etwa 98 Milliarden Euro) in die Fertigung von Chips investiert werden. Dabei ist ein Hauptziel bis 2022 in der Lage zu sein, Chips mit einer Strukturbreite von nur noch 3 nm produzieren zu können.
Damit würden Erwartungen, die von einer deutlich längeren Zeitspanne bis zu einem Gleichziehen mit TSMC ausgingen, deutlich übertroffen. Sollten Samsungs ambitionierte Pläne Früchte tragen, dürften die beiden Unternehmen wohl auch in absehbarer Zukunft den SoC-Markt jenseits der 5 nm unter sich aufteilen.
TSMC könnte durch diese Entwicklung auf Dauer wichtige Kunden verlieren, zumindest würde es dem Unternehmen schwerer fallen, bestehende Kunden, wie Apple und AMD zu halten. Allein der kalifornische Konzern macht zur Zeit etwa 8 % des Gesamtumsatzes bei TSMC aus. Da dessen Kapazitäten in der Fertigung von 5-nm-Chips aber bereits an ihre Grenzen stoßen, könnte Apple schon bald gezwungen sein, auch Samsung als Zulieferer zu nutzen. Zudem setzt Samsung bei der 3-nm-Fertigung anders als TSMC auf die neue "Gate All Around"-Technologie. Diese soll mehr Strukturen auf den Chips ermöglichen und diese gleichzeitig energieeffizienter machen. Seit 2019 konnte Samsung den Anteil der eigenen Chips-Fertigung für Drittfirmen, wie Qualcomm, NVIDIA und IBM von 18 %, auf knapp ein Drittel steigern.