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NVIDIA kann seinen Desktop- und Datacenter-Umsatz fast verdoppeln

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NVIDIA kann seinen Desktop- und Datacenter-Umsatz fast verdoppeln
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NVIDIA hat die Quartalszahlen für sein erstes Quartal 2022 veröffentlicht. An dieser Stelle noch einmal der Hinweis: Die Finanzabteilungen der Unternehmen müssen nicht zwangsläufig den Kalenderjahren entsprechen und so ist NVIDIA mit 2022 in der Zählung eben schon ein Jahr weiter als viele andere. Aber kommen wir zu den Zahlen und diese sind für NVIDIA herausragend. 

Mit einem Umsatz von 5,66 Milliarden US-Dollar kann das in Kalifornien ansässige Unternehmen das stärkste Quartal in der Unternehmensgeschichte verbuchen. Im Vergleich zum sonst ebenfalls starken vierten Quartal konnte NVIDIA den Umsatz um 13 % steigern. Im Vergleich zum Vorjahresquartal liegt das Plus bei 84 %. Der Nettogewinn lag bei 1,9 Milliarden US-Dollar – doppelt so hoch wie im vergangenen Jahr.

"Wir hatten ein fantastisches Quartal mit einer starken Nachfrage nach unseren Produkten und einem Rekordumsatz", so CEO Jensen Huang.

Auf die einzelnen Bereiche aufgeschlüsselt machte das GeForce-Geschäft mit 2,76 Milliarden US-Dollar Umsatz noch immer den Großteil des Gesamtumsatzes aus. Dies entspricht einer Verdopplung des Umsatzes im Vergleich zum vergangenen Jahr. Auch wenn die Grafikkarten am Markt knapp sind, so liefert NVIDIA nach eigener Bekundung mehr Karten als bei jeder anderen GeForce-Generation aus. Die Zahlen scheinen dies zu bestätigen.

Nicht nur die Grafikkarten für Desktops brechen Verkaufs- und Preisrekorde (von denen NVIDIA aber nicht direkt profitiert), sondern auch die Absatzzahlen bei den Notebooks mit RTX-GPU steigen stetig. Offen ist die Frage, wie hoch der Mining-Anteil an aktuellen Boom ist. Zuletzt musste NVIDIA die Umsatzprognose für diesen Bereich nach oben hin korrigieren. Aber NVIDIA steuert gegen. Die beiden neuen Karten GeForce RTX 3080 Ti und GeForce RTX 3070 Ti werden mit erneuerter Mining-Bremse ausgeliefert. Die GeForce RTX 3060, GeForce RTX 3060 Ti, GeForce RTX 3070 und GeForce RTX 3080 werden im Mai als "Light Hash Rate"-Varianten neu aufgelegt.

Zweites wichtiges Standbein ist das Datacenter. Hier macht NVIDIA einen Umsatz von 2,05 Milliarden US-Dollar – ein Plus von 79 %. Während die Prozessor-Hersteller also eher eine abwartende Haltung am Markt vorfinden, scheint es bei den GPU-Beschleunigern derzeit nur Kaufanreize zu geben und von diesen profitiert NVIDIA. Dabei ist man mit der HPC-GPU A100 bereits seit fast zwei Jahren am Markt, nur kleinere A30- und A10-GPUs sind in jüngster Vergangenheit hinzugekommen. Bis die Neuvorstellungen der letzten GPU Technology Conference greifen, wird es noch einige Zeit dauern. Aber es zeigt sich einmal mehr, dass der Markt hier träge, aber beständig sein kann. Vor einigen Jahren war es noch unvorstellbar, dass NVIDIA mit seinen Datacenter-Produkten fast den gleichen Umsatz macht wie bei den GeForce-Karten.

Dieser Trend soll sich in den nächsten Jahren weiter fortsetzen. Der Kauf von Mellanox als Infrastrukturanbieter im Datacenter wird sich ebenso auswirken wie die Ankündigung spezieller Datacenter-CPUs (siehe Grace mit ARM-Kernen). In welcher Form NVIDIA den Kauf von ARM (sollte dieser denn abgeschlossen werden können) hier wird nutzen können, bleibt abzuwarten. Bis auf weiteres soll ARM als eigenständiges Unternehmen arbeiten.

Aber noch einmal zurück zu den Zahlen: Professional Visualization, so das Segment der vormals als Quadro bezeichneten Produktgruppe, machte einen Umsatz von 372 Millionen US-Dollar. Dies ist immerhin ein Plus von 21 %. Die vierte Sparte, der Automotive-Bereich, kommt auf 154 Millionen US-Dollar. Hier stagniert NVIDIA aktuell.

Für das nächste Quartal erwartet NVIDIA einen Umsatz von 6,3 Milliarden US-Dollar und will damit erstmals die 6-Milliarden-Grenze überschreiten können. Geht es nach NVIDIA, kennt die Entwicklung aktuell nur eine Richtung.

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