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Bereits in der vergangenen Woche gab es unbestätigte Meldungen, dass TSMC die Preise für belichtete Wafer im Schnitt von 5 bis 20 % erhöhen möchte. Wie nun bekannt wurde (Meldung bei TheElec), planen Samsung und Key Foundry ebenfalls ihre Preise zu erhöhen. Vierter großer Auftragsfertiger ist UMC, der seine Preise teilweise schon in der ersten Jahreshälfte deutlich angehoben hatte.
Bei Samsung sollen die Preise für belichtete Wafer um 15 bis 20 % steigen. Die Spanne von 5 bis 20 % bei TSMC bezieht sich offenbar auf alle Fertigungsgrößen und von diesen haben sowohl TSMC als auch Samsung einige im Angebot. Nicht alle sind derart kostenintensiv und nachgefragt, dass hier eine Preiserhöhung im zweistelligen Prozentbereich anfällt.
Bei Samsung sollen die ersten Kunden die höheren Kosten bereits akzeptiert und die entsprechenden Verträge unterschrieben haben. Begründet sind die höheren Kosten mit gestiegenen Preisen bei den Materialien, der hohen Nachfrage und den Investitionen in den Ausbau immer größerer Kapazitäten durch die Auftragsfertiger.
Die Auswirkungen auf die Preise der dann fertigen Chips dürften nicht lange auf sich warten lassen. Die Nachfrage ist noch immer hoch, gebuchte Kapazitäten können die Nachfrage meist noch immer nicht decken. Dieser Trend soll sich bis ins nächste Jahr so fortsetzen. Wann mit einer entspannteren Situation zu rechnen ist, lässt sich derzeit nicht sagen.
Durch die immer größere Komplexität in der Herstellung der Chips, die aufwändigeren Verfahren und die zusätzlichen Kosten durch ein komplexes Packaging werden moderne Chips – seien es Prozessoren oder GPUs für Grafikkarten – in Zukunft wohl immer teurer werden. Sämtliche große Auftragsfertiger planen derzeit gigantische neue Werke und Investitionen im Milliardenbereich – unterstützt durch Subventionen der Länder, in denen diese Werke entstehen sollen. Bis diese Werke jedoch tatsächlich die ersten Chips herstellen, vergehen meist einige Jahre. Insofern wird die Nachfrage auf einige Zeit wohl noch nicht gedeckt werden können.
Zumindest bei den Speicherpreisen gibt es aktuell etwas Entspannung. DDR4-Speicherchips sind derzeit so günstig wie lange nicht mehr. Entsprechend sind die Speicherkits für Endkunden derzeit sehr günstig. Wer seinen PC noch mit DDR4 aufrüsten möchte, für den könnte aktuell eine gute Zeit sein. Mit der Einführung von DDR5 wird ab 2021/22 wieder mit steigenden Preisen für den Speicher gerechnet.
Update:
Aus Zuliefererkreisen gibt es weitere Informationen zum Preisanstieg. Demnach sind Preiserhöhungen im Bereich von 15 bis 20 % nicht in allen Fertigungstechnologien zu erwarten. Ein Bericht aus Taiwan spricht davon, dass Kunden wie Apple und AMD nur ein Preisplus von 3 bzw. 5 % zu zahlen haben. Deutlich teurer wird es im Verhältnis für allem für Kunden, die in 16 nm und größer ihre Chips bestellen.
Für Kunden, die bei TSMC schon in relativ aktuelle Fertigungstechnologien bestellen, fällt das Preisplus etwas niedriger aus. Dafür zahlen diese aber auch schon auf einem hohen Preisniveau. So soll Apple für seine A-Series-Chips in 5 nm in etwa doppelt so viel zahlen, wie dies in 7 nm der Fall gewesen wäre.
Es gibt hier also gewisse Abhängigkeiten innerhalb des Preisgefüges.