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Gestern bzw. vor einigen Tagen haben AMD und Intel ihre letzten Quartalszahlen bekanntgegeben. Beide zeigen recht deutlich, dass die Chiphersteller aktuell sozusagen Geld drucken. Die Zahlen zeigen aber auch, dass AMD und Intel größere Investitionen in die Lieferkette machen müssen und es dürfte auch klar sein, dass die Nachfrage nicht immer so ausfallen wird, wie sie es aktuell tut.
Beginnen wir mit AMD, die ihre Zahlen gestern veröffentlicht haben:
AMD hat das erfolgreichste Geschäftsjahr auch mit dem erfolgreichsten Quartal abgeschlossen. Der Umsatz lag alleine im Q4 bei 4,8 Milliarden US-Dollar, im gesamten Jahr konnte das Unternehmen 16,4 Milliarden US-Dollar an Umsatz machen. Hier legt man um 49 % bzw. 68 % gegenüber dem Vorjahresquartal bzw. dem vorherigen Gesamtjahr zu. In den vergangenen drei Monaten hat AMD 974 Millionen US-Dollar Gewinn gemacht – mehr als je zuvor. Im gesamten vergangenen Jahr hat AMD einen Gewinn von3,2 Milliarden US-Dollar verbuchen können.
Mehr Geld verdient AMD nicht zwangsläufig durch einen höheren Absatz der eigenen Produkte, sondern durch eine höhere Marge. Diese lag bei etwa 50 % und stieg um 5,6 Prozentpunkte. AMD weiß also inzwischen auch, wie man Geld verdient. Durch die verschiedenen Geschäftsbereiche hinweg konnte AMD deutlich zulegen. Die "Computing and Graphics"-Sparte, wozu neben den Radeon-Grafikkarten auch die Ryzen-Prozessoren gehören, legte um 32 % zu und machte mit 2,6 Milliarden US-Dollar mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes aus. Das Enterprise-Geschäft, inklusive der EPYC-Prozessoren und der Semi-Custom-Sparte, legte sogar um 75 % im Umsatz zu.
Den Ausblick des aktuellen Quartals geht AMD Mit 5 Milliarden US-Dollar noch recht konservativ an. Für das gesamte Jahr 2022 erwartet man ein Umsatzplus von etwa 30 % auf 21,5 Milliarden US-Dollar.
Für Intel stellen sich die Zahlen etwas anders dar. Hier konnte der Umsatz im vergangenen Quartal nur um 3 % gesteigert werden, dieser liegt mit 20,5 Milliarden Dollar aber auch auf einem anderen Niveau. Der Gewinn ging sogar um 21 % auf 4,6 Milliarden Dollar zurück.
Für das gesamte Jahr 2021 verbuchte Intel einen Umsatz von 79 Milliarden Dollar – ebenfalls nur eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr mit 77,9 Milliarden Dollar. Der Gewinn ging von 20,9 auf 19,9 Milliarden Dollar zurück. Eine von 56,8 auf 53,6 % gesunkene Bruttomarge drück Intels Gewinne. Höhere Betriebsausgaben sind ebenfalls ein Faktor gewesen.
Sorgenfalten bereitet vor allem das PC-Geschäft, welches trotz hoher Nachfrage um 7 % auf 10,1 Milliarden Dollar geschrumpft ist. Die stark nachgefragten Notebooks gingen sogar um 16 % zurück. Das Enterprise-Geschäft läuft bei Intel weiterhin gut und konnte im letzten Quartal sogar um 20 % zulegen.
Am Horizont deuten sich weitere Verschiebungen der nächsten Xeon-Generation an und auch insgesamt scheint das Vertrauen in Intels Produktpolitik weiter zu schwinden, während der Konkurrent AMD Marktsegment um Marktsegment mit immer besseren Produkten bedienen kann.