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Viele Länder in Europa und Nordamerika sowie weite Teile Asiens haben aufgrund des Angriffs Russlands auf die Ukraine Sanktionen beschlossen. Große Unternehmen aus den verschiedenen Branchen haben bereits ihren Rückzug aus Russland verkündet. Bereits vor einigen Tagen meldeten einzelne Unternehmen aus dem IT-Sektor, dass sie ebenfalls die Geschäftsbeziehungen zum Markt in Russland beenden oder zumindest einschränken.
Entsprechend der durch die Länder verkündeten Sanktionen haben die großen Halbleiterhersteller ihre Maßnahmen getrennt voneinander noch einmal bekräftig.
Intel verurteilt den Einmarsch Russlands in die Ukraine und hat alle Lieferungen an Kunden in Russland und Weißrussland ausgesetzt. Ähnlich geht auch AMD vor und bestätigt gegenüber PCWorld:
"Based on sanctions placed on Russia by the United States and other nations, at this time AMD is suspending its sales and distribution of our products into Russia and Belarus."
Auch hier werden also alle Lieferungen gestoppt. Dies wird auch für weitere Unternehmen aus diesem Raum gelten und somit ist Russland weitestgehend von der Versorgung mit den entsprechenden Komponenten abgeschnitten. Den Umweg über die Systemhersteller wie Dell, Lenovo und Co wird Russland auch nicht gehen können, da auch hier die Geschäftsbeziehungen weitestgehend beendet wurden.
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Es dürfte zu längerfristigen Einschränkungen mit der Versorgung von IT-Hardware in Russland kommen. An dieser Stelle sollen die Sanktionen auch ihre Effekt entfalten und den Druck auf die russische Regierung erhöhen. In Form eigener Hardware wird Russland die Sanktionen kaum umgehen können. Der in Russland entwickelte Baikal BE-M1000 Arm-Prozessor wird bei TSMC gefertigt, doch auch Taiwan hat Sanktionen gegen Russland erlassen und so wird TSMC ebenfalls keinerlei Chips nach Russland liefern.
Während die Auswirkungen in Russland durch die eingestellten Lieferbeziehungen groß sein dürften (es gibt bereits Berichte die besagen, dass Unterhaltungselektronik in Russland sich deutlich verteuert hat), sollen die Halbleiterhersteller selbst dies kaum zu spüren bekommen. Laut der SIA (Semiconductor Industry Association) ist Russland mit einem Anteil von weniger als 0,1 % an den weltweiten Chipeinkäufen kein bedeutender Direktabnehmer von Halbleitern.
Darüber hinaus gab es seit den ersten Tagen der Ukraine-Krise, spätestens aber mit dem Einmarsch der russischen Truppen Berichte über fehlende oder vermeintlich knappe Rohstoffe für die Halbleiterbranche. Unter anderem Neon kommt zu einem großen Teil aus der Ukraine. Allerdings haben sich die Hersteller sich spätestens seit der Besetzung der Halbinsel Krim auch hier nach Alternativen umgeschaut. Es ist daher nicht davon ausgehen, dass unmittelbare Risiken für Lieferunterbrechungen im Zusammenhang mit Russland und der Ukraine bestehen. Micron veröffentlichte schon am 15. Februar ein Statement dazu.
Derzeit lassen sich die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf den IT-Sektor aber kaum abschätzen. Zunächst einmal gilt es hier sicherlich alle notwendige Unterstützung für die Menschen in der Ukraine sicherzustellen. In diesem Zusammenhang wollen wir noch einmal auf die Möglichkeiten der Spenden und Flüchtlingshilfe verweisen.