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Europäische Antwort auf ChatGPT

Bundesverband skizziert Anforderungen

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Bundesverband skizziert Anforderungen
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ChatGPT ist seit einigen Monaten in aller Munde. Der im November 2022 veröffentlichte Chat-Bot stellt in Sachen KI-Modellen eine neue Stufe dar. Wenig verwunderlich kommt diese Innovation aus den USA. Zwangsläufig stellt sich die Frage, ob auch Europa, speziell Deutschland, zur Wiege einer solchen Technologie werden könnte. Denn derzeit konzentriert sich, neben den USA, nur noch die Volksrepublik China mit einer signifikanten Deutlichkeit auf den Bereich der künstlichen Intelligenz. Der Wettlauf beider Nationen um diese Technologie hat bereits begonnen und Europa droht den Anschluss zu verlieren. Dauerhaft würde eine solche oligopolartige Verteilung eine technologische Abhängigkeit Europas provozieren.

Dazu gab das Bundeswirtschaftsministerium eine Machbarkeitsstudie beim Bundesverband Künstliche Intelligenz in Auftrag. Diese bestätigt die Befürchtungen, skizziert aber auch Bedingungen, um die Stagnation zu beenden.

Der KI-Bundesverband umreißt eine Initiative namens "LEAM", kurz für Large European AI Models. Diese hat das Ziel, große europäische KI-Modelle zu entwickeln. Die am Dienstag in Berlin veröffentlichte Studie beziffert darin den finanziellen Aufwand auf 350 Millionen bis 400 Millionen Euro. Diese Kernfinanzierung soll dabei neben Mittel aus öffentlicher Hand auch privatwirtschaftliche Investitionen beinhalten. Die Initiative wird dabei bereits von E.ON, Bayer und Continental, sowie der TU Darmstadt und dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz unterstützt.

Darüber hinaus müsste neben der Schaffung eines KI-Rechenzentrums auch eine Servicegesellschaft entstehen, die die Rechenkapazitäten bereitstellt, die Entwicklung neuer KI-Modelle vorantreibt und diese auch an die Bedürfnisse der Unternehmen anpasst.

Denn zum gegenwärtigen Zeitpunkt evaluieren bereits viele Konzern den produktiven Einsatz von künstlicher Intelligenz, scheitern dabei aber stets an dem Mangel europäischer Alternativen, die auch auf den europäischen Datenschutz Rücksicht nehmen.

Problematisch dürfte sein, dass das Thema derzeit politischen Willen und Unterstützung vermissen lässt. Auch finanziell ist das Projekt noch nicht durch einen festen Posten im Bundesetat bedacht worden.