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In den vergangenen Wochen häuften sich die Berichte zu Verzögerungen des Baustarts der Mega-Fab von Intel bei Magdeburg. Von der Euphorie aus dem Frühjahr 2022 ist nur noch wenig übrig. Der Bund will das Projekt mit 6,8 Milliarden US-Dollar fördern, doch die wirtschaftliche Lage trübte sich seither ein und dies ging auch an den Plänen von Intel nicht vorüber. Ende 2022 und Anfang 2023 mehrten sich die Berichte zur Unklarheiten der Höhe der Subventionen – da helfen auch die Bekundungen des Bundeslands Sachen-Anhalt einen Windpark bauen zu wollen nicht.
Nun vermeldet das Handelsblatt, dass Intel inzwischen Subventionen in Höhe von 10 Milliarden US-Dollar als notwendig erachtet. Im Gegenzug sollen fortschrittlichere Prozesse installiert werden. Diese kosten üblicherweise auch mehr Geld, so dass dies nicht wirklich als Entgegenkommen gewertet werden sollte.
Die im Vergleich zum Frühjahr 2022 gestiegenen Bau- und Energiepreise sind nicht von der Hand zu weisen. Diese könnten nun auf den Steuerzahler abgewälzt werden.
Die Verhandlungen sollen fortgesetzt werden. Die Bundesregierung hält die verlangte Summe den Berichten zufolge aber für schwer vorstellbar. So darf man nun gespannt sein, wie es um das Prestige-Projekt der "Chipfertigung im Herzen Europas" weitergeht.
Update: Der Bundesfinanzminister äußert sich
Bundesfinanzminister Christian Lindner von der FDP kommentierte die höhere Forderungen Intels laut dem Handelsblatt mit "Wir sind nicht erpressbar". Bei Unternehmen die jedes Jahr Milliarden an Gewinnen machen, müssen man hinterfragen, wie viel Förderung hier sinnvoll sein. "Da sind Fragen erlaubt" wird der Minister zitiert. In die konkreten Verhandlungen mit dem Unternehmen ist Christian Lindner aber nicht involviert.