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Bereits Ende des vergangenen Monats hat Intel ein Update seiner IDM-2.0-Strategie verkündet. Ab der zweiten Jahreshälfte 2023 bzw. in 2024 will Intel in das Foundry-Geschäft einsteigen und hat bereits erste Kunden. Die Roadmap für die eigenen Produkte steht und hat sich nicht geändert.
Insgesamt wird Intel in den kommenden Jahren etwa 87,5 Milliarden US-Dollar in bereits bestehende und neue Standorte investieren. Teilweise sind diese Investitionen nur für die erste Ausbaustufe festgelegt und werden gegebenenfalls erweitert. Bei der Fab 29 und 39 in Deutschland (Magdeburg) muss man ebenfalls noch ein Fragezeichen machen, denn noch sind weder die genaue Investitionssumme noch der Baubeginn wirklich festgelegt.
Intel HVM-Roadmap (High-Volume Manufacturing) sieht wie folgt aus:
Aktuell nutzt Intel die Fab 28 in Israel, die Fab 24 in Nordirland sowie die Fabs 22, 32 und 42 in Arizona. Ab 2024 sollen die Fab-Erweiterungen 34 und 44 in Irdland hinzukommen. Ab 2025 die Erweiterungen in Form der Fab 52 und 62 in Arizona. Für 2026 geplant ist die Fertigstellung der Fabs 38 und 48 in Israel, deren Baustelle wir im September des vergangenen Jahres besucht haben. Ein Jahr später kommen die neuen Fabs 27 und 37 im US-Bundesstaat Ohio hinzu.
Noch als vakant würden wir die Fabs 29 und 39 in Deutschland bezeichnen, die erst ab Mitte des Jahres 2027 für die HVM vorgesehen sind. Die Arbeiten an den Fabs 52 und 62 in Arizona sollen laut Intel gut vorangehen.
Intel wird aber zunächst einmal deutlich mehr Vertrauen in seine eigenen Roadmaps ausstrahlen müssen. Bis zuletzt hab es hier immer wieder Verzögerungen oder nicht geplante Zwischenschritte. Sapphire Rapids ist ein letztes Beispiel für große Verzögerungen, im Desktop-Segment war Raptor Lake nicht vorgesehen und wurde eingeschoben. Bei den GPU-Beschleunigern stellte Intel zuletzt die geplanten Produkte Rialto Bridge und Lancaster Sound ein, die auf Basis der bisherigen Verzögerungen bei den Vorgänger-Produkten wohl einfach zu spät gekommen wären.
Sapphire Rapids: Hohe Stückzahlen und zufriedene Kunden
Gestern hat Intel zudem in einer Pressemitteilung bekanntgegeben, dass die vierte Xeon-Scalable-Generation extrem gut von den Kunden aufgenommen wurde und man davon ausgeht, dass man die Nachfrage über das komplette Jahr wird decken können.
Aber Intel stellt die Situation auch besser dar, als sie sicherlich von vielen empfunden wird.
Intel spricht hier von einem "Vertrauen in den Fahrplan" und "Marktreife". Gerade im Zusammenhang mit Sapphire Rapids sind diese beiden Punkte aber eher fragwürdig zu bewerten. Die Prozessoren erschienen mit knapp zwei Jahren Verspätung und zudem hat Intel gut ein Dutzend Steppings benötigt, um einen fehlerfreien Chip auf dem Markt zu bringen.
Samsung investiert 230 Milliarden US-Dollar
Nikkei berichtet (via ComputerBase) über die Investitionen des Südkoreanisches Mega-Konzerns Samsung, der über die kommenden 20 Jahre insgesamt 230 Milliarden US-Dollar in den Bau neuer Fabs stecken möchte. Bei Samsung gehören allerdings auch andere Bereiche dazu, wie zum Beispiel die Fertigung von Speicher. Wohl wichtigster Bestandteil ist die Fertigung neuer Fabs für die High-End-Fertigung, aber auch der Ausbau größerer Strukturbreiten ist geplant. Halbleiter für die Leistungselektronik werden in der Zukunft eine immer größere Rolle spielen, vor allem für die Autoindustrie.
Der größte Teil dieser Gesamtinvestitionen fällt in den kommenden Jahren an. Über 20 Jahre gestreckt sind 230 Milliarden US-Dollar auf die einzelnen Jahre gesehen gar keine so große Summe.