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In den letzten Monaten hat sich die Musikindustrie mit dem Aufkommen von durch künstliche Intelligenz generierten Musiktiteln und generell mit der wachsenden Zahl von Liedern auseinandersetzen müssen, die die Streaming-Plattformen zunehmend überschwemmen. Nun hat Spotify als größter Audio-Streaming-Anbieter laut eigenen Angaben kürzlich etwa 7 Prozent der von Boomy hochgeladenen Titel wieder entfernt, was zehntausenden von Songs entsprechen soll.
Boomy, das erst vor zwei Jahren auf den Markt kam, ermöglicht es den Nutzern, maschinengenerierte Tracks anhand verschiedener Stile oder Beschreibungen zu erstellen. Die Nutzer können die Musik dann für Streaming-Dienste freigeben, wo sie dafür Tantiemen erhalten. Das in Kalifornien ansässige Unternehmen gibt an, dass seine Nutzer bereits mehr als 14 Millionen Songs erstellt haben sollen.
Die Songs allein stellen für die Betreiber allerdings nur einen Teil des Problems dar, auch wenn diese die Plattformen fluten. Gleichzeit setzen aber die Ersteller der Songs aber auch noch Online-Bots auf die Songs an, die sich als menschliche Zuhörer ausgeben, um so die Abrufzahlen für bestimmte Songs künstlich aufzublähen und so mehr Geld aus dem Rechtesystem zu erhalten. Der Einsatz von KI macht diese Art von Betrug mittlerweile einfach, da sie es jedermann ermöglicht, in kürzester Zeit beliebig viele Musiktitel zu generieren, die dann online hochgeladen und gestreamt werden können.
Der Musikkonzern Universal Music hatte zuletzt alle großen Streaming-Plattformen darauf hingewiesen, dass er verdächtige Streaming-Aktivitäten bei Boomy-Titeln beobachtet hatte. Spotify zog Konsequenzen und sperrte wegen des Verdachts auf künstliches Streaming haufenweise Boomy-Songs. Gleichzeitig kündigte das Unternahmen an, die Überwachung seiner Plattform zu verschärfen, angesichts von stetig anwachsenden Beschwerden über Betrug und Unordnung auf der Plattform.