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Apple versucht offenbar seine Abhängigkeiten vom Konkurrenten Samsung zu verkleinern und steigt deshalb selbst in in die Herstellung von Displays ein. Der Schritt ist für Apple eher ungewöhnlich. Die übliche Vorgehensweise des iPhone-Herstellers ist es, die Display-Hersteller mit den notwendigen Spezifikationen der Bildschirme zu versorgen und ihnen die eigentliche Produktion zu überlassen.
Die Displays sind allerdings mit eine der teuersten Komponenten in allen Apple-Geräten. Seit das amerikanische Unternehmen 2017 erstmals OLED-Displays für sein iPhone eingeführt hat, hat sich die Abhängigkeit von Samsung noch weiter erhöht. Um diese Abhängigkeit zu verringern und Preissetzungsmacht zu erlangen, hat Apple zunächst versucht, andere Zulieferer einzubinden. Darunter etwa LG Display und den chinesischen Display-Hersteller BOE Technology, die jedoch in Bezug auf Technologie und Qualitätsstabilität hinter dem südkoreanischen Marktführer zurückbleiben.
Um die Kontrolle über die Lieferung einer Schlüsselkomponente der Apple-Geräte zurückzugewinnen bereitet der Konzern daher die Massenproduktion von Displays der nächsten Generation vor. Zu diesem Zweck hat Apple in den vergangenen zehn Jahren viel in die Entwicklung von Mikro-LED-Displays investiert und beabsichtigt, sobald die Produktion angelaufen ist, den Herstellungsprozesses selbst durchzuführen.
Mikro-LED-Displays verbrauchen weniger Strom und können dünner gebaut werden als Displays mit organischen Leuchtdioden (OLED), die derzeit den Stand der Technik darstellen. Außerdem bieten sie eine bessere Helligkeit für den Außenbereich und können auch auf gekrümmten oder faltbaren Oberflächen verwendet werden.
Mikro-LED-Chips sind dabei mindestens 100-mal kleiner als die Komponenten, die in LED-Beleuchtungsprodukten verwendet werden. Beim sogenannten Massentransfer werden mindestens zehntausende von winzigen Mikro-LED-Chips auf das Substrat aufgebracht. Für das Projekt setzt Apple auf branchenführende Zulieferern wie ams-Osram für Mikro-LED-Komponenten, LG Display für die Substrate und TSMC für 12-Zoll-Wafer.