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Es ist kein Geheimnis, dass RISC-V, die freie und offene Befehlssatzarchitektur, derzeit eine gewisse Konjunktur erlebt. Einige der größten Technologieanbieter versuchen sich momentan vom x86-Standard und den restriktiven und teuer gewordenen ARM-Lizenzen zu lösen, um mithilfe von RISC-V eigene, spezialisierte Prozessoren zu entwickeln, ohne dass dabei Lizenzgebühren an die etablierten Unternehmen fällig werden. Auch Staaten wie China haben diese Möglichkeit bereits für sich erkannt und fokussieren sich auf die Architektur.
Es ist daher wenig überraschend, dass die Linux Foundation Europe, der relativ neue europäische Zweig der Linux Foundation, den Start des RISC-V Software Ecosystem, kurz RISE, als Projekts ins Leben gerufen hat. RISE zielt darauf ab, eine breite Palette von Software- und Hardwareanbietern zusammenzubringen, um die Verfügbarkeit von Software für RISC-V-Prozessoren mit High-Level-Betriebssystemen für eine Vielzahl von Marktsegmenten zu beschleunigen. Zu den Gründungsmitgliedern zählen namhafte Größen wie Google, Intel, Nvidia, Qualcomm Technologies, MediaTek, Samsung und Red Hat.
Nach Angaben der Linux Foundation Europe werden die Projektmitglieder sowohl technische Fähigkeiten als auch finanzielle Unterstützung beisteuern, um spezifische Softwareanforderungen zu erfüllen, die der Lenkungsausschuss des Projekts zu umreißen gedenkt. Eine Beschleunigung der RISC-V-Unterstützung im Open-Source-Software-Ökosystem, abgestimmt auf die Plattform-Standards, wird dabei als entscheidender Faktor für das Wachstum der RISC-V-Akzeptanz gesehen.
Insbesondere Europa verspricht sich viel von RISC-V. Denn neben den finanziellen Aspekten wohnt der freien Architektur auch das Potential inne, Europas Technologie- und Industrielandschaft dauerhaft mehr Autarkie hinsichtlich Prozessoren zu verschaffen und die Abhängigkeiten zu Branchenriesen wie Intel oder ARM zu verringern.