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Spätestens seit Italien den neuen ChatBot ChatGPT im März 2023 für einige Wochen aus dem eigenen Land verbannte ist klar, dass generative KI-Werkzeuge keinen leichten Stand in der europäischen Union haben werden. Eine ähnliche Erfahrung konnte nun Google machen, denn der eigentliche Start seines neuen KI-Werkzeugs Bard sollte diese Woche sein. Doch wegen Datenschutzbedenken ist die Veröffentlichung in Europa vorerst verschoben worden.
Dabei steckt der Konzern inmitten eines KI-Wettlaufs. Seit März hat Google sein Konkurrenzprodukt zu ChatGPT und dem neuen Bing Chat in 180 Ländern eingeführt, darunter auch in den USA und Großbritannien. Der Technologiekonzern hat sich jedoch bisher von den EU-Ländern ferngehalten. Die Datenschutzbehörden in der EU haben zuvor wiederholt Bedenken gegenüber dem Einsatz generativer KI-Werkzeuge geäußert. Besonders weil in der Regel unklar ist, mit welchen Daten die KI trainiert wurde und ob diese dadurch nicht Rechte von EU-Bürgern verletzt. Hinsichtlich Bard äußerte die irische Datenschutzkommission nun konkrete Bedenken gegenüber dem Tech-Konzern.
Google hatte zwar die Datenschutzkommission kürzlich erst über seine Absicht informiert, Bard in dieser Woche in der EU einzuführen, versäumte es aber, die zuständige Behörde detailliert darüber zu informieren. So kritisiert die irische Aufsichtsbehörde, dass sie nicht einmal Einsicht in eine Datenschutz-Folgenabschätzung oder andere unterstützende Unterlagen bekommen hätte. Eine solche Einsicht ist allerdings notwendig, damit Bard in der EU an den Start gehen kann.
In der Folge bat die irischen Datenschützer Google um eine detaillierte Bewertung des KI-Werkzeugs und die Beantwortung zusätzlicher Fragen, etwa darüber, wie Bard die EU-Datenschutzvorschriften einhält. Erst wenn Google den überstellten Fragenkatalog hinreichend beantwortet hat, kann das Unternehmen mit seinem KI-Tool Bard auch in der EU starten.