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Exportkontrollen für Seltene Erden

China reagiert auf Einschränkungen

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China reagiert auf Einschränkungen
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Das Hin und Her zwischen China und der westlichen Welt geht weiter und der Wirtschaftskrieg aus gegenseitigen Sanktionen erreicht die nächste Stufe. Nachdem die Niederlande in der vergangenen Woche (auch mit etwas Druck aus den USA) Exportkontrollen für EUV- und DUV-Systeme von ASML eingeführt hat und die bereits bestehenden Restriktionen damit weiter verschärfte, folgt nun die Retourkutsche.

Laut Wall Street Journal und mehrere anderen Magazinen führt China nun Exportkontrollen für bestimmte Seltenen Erden ein. Betroffen sind Gallium und Germanium, die besonders für die Halbleiterindustrie wichtig sind. China beliefert den Weltmarkt mit 99 % des Weltmarktes mit Gallium, die USA haben bisher keinerlei eigene Ressourcen und importieren somit 100 % des notwendigen Materials. Bei Germanium sieht es zwar etwas besser aus, die Zahlen die ComputerBase aus Zahlen der US-Regierung (Mineral Commodity Summaries 2023) ausgegraben hat legen aber auch hier nahe, dass 50 % importiert werden müssen.

Die Kontrollen sollen ab August in Kraft treten. Ab dann kann die chinesische Regierung genauer bestimmen, welche Menge und welche Kunden exportiert werden dürfen.

Die Abhängigkeit von China im Hinblick auf die Seltenen Erden ist nicht neu. Nicht nur die Halbleiterindustrie, sondern auch die Automobilindustrie in Form der Akku-Hersteller ist hier von China abhängig. Bei den Akkus aber ist ein Export der Materialen meist nicht notwendig, da die großen Batteriehersteller ohnehin in China sitzen bzw. wenn hierzulande Werke entstehen, dann direkt von chinesischen Herstellern oder Zulieferern.

Im Halbleiterbereich ist die Suche nach Alternativen längst im Gange. Australien soll die Abhängigkeit von China zumindest teilweise reduzieren können. An dieser Stelle sei auch noch einmal darauf verwiesen, dass der Bau einer Halbleiterfabrik in Deutschland oder Europa noch nicht für eine Unabhängigkeit sorgt. Technologien können zurückgehalten und die Verfügbarkeit bestimmter Materialien eingeschränkt werden und schon stehen die Bänder bzw. Belichtungsautomaten still. Eine robuste Lieferkette ist wichtig, bei einer Abhängigkeit von China in Form von 98 % des Weltmarktes kann davon aber sicherlich nicht die Rede sein.

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