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Wechselbare Akkus

EU-Reglung kommt, mit einer Ausnahme für teure Smartphones

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EU-Reglung kommt, mit einer Ausnahme für teure Smartphones
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Die EU hat es geschafft sich hinsichtlich einer Gesetzesänderung, bezüglich der Pflicht zum Einsatz austauschbarer Akkus in Endgeräten, auf einen Vorschlag zu einigen. Nachdem bereits das EU-Parlament dem aktuellen Entwurf zustimmte, zog zu Beginn der Woche auch die EU-Kommission nach und unterzeichnete die finale Version. Damit steht dem neuen Gesetz nichts mehr im Wege um in Kürze formal veröffentlicht zu werden und damit auch in Kraft zu treten. 

Allerdings musste das Gesetz auf diesem Weg einiges an Federn lassen. So finden sich darin mittlerweile pikante Ausnahmen wider, die der Teleologie des ursprünglichen Gedankens sogar entgegen stehen. Sollte eigentlich jedem Verbraucher die Möglichkeit zustehen, den Akku seines Gerätes eigenständig wechseln zu können, müssen sich Kunden von hochpreisigen Geräten darauf einstellen, möglicherweise nicht von dieser Regelung zu profitieren. Denn die EU gewährt Ausnahmen, die es Unternehmen weiterhin ermöglichen, die Akkus ihrer Geräte weiterhin schwer zugänglich im Gerät zu verbergen.

Sofern ein Akku einer hohen Qualität entspricht, sind die Hersteller nicht gezwungen, diesen als auswechselbar zu konzipieren. Als Richtwert für diese Qualifizierung zieht die EU eine einfache Faustformel heran. Ein Akku gilt dann als hochwertig, wenn dieser nach 500 Ladezyklen noch mindestens 83 % beziehungsweise nach 1.000 Ladezyklen noch 80 % seiner ursprünglichen Kapazität erhalten bleibt. Ebenfalls bei Geräten die als wasserdicht vermarktet werden entfällt diese Pflicht.

Insbesondere mit einem Blick auf teure Smartphones, allen voran Apples iPhones, dürften es diese Ausnahmen in die finale Version des Gesetzes geschafft haben. Es bleibt abzuwarten, wie effektiv das neue Gesetz damit wirklich sein kann. Denn die EU stützt sich bei den Angaben der Lebensdauer der Akkumulatoren zunächst mal auf die Aussagen der Hersteller. Das Gesetzt könnte sich damit schlimmstenfalls als Papiertiger erweisen.