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Digital Markets Act

Sechs Gatekeeper Tech-Riesen und 22 Dienste sind jetzt Gatekeeper

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Sechs Gatekeeper Tech-Riesen und 22 Dienste sind jetzt Gatekeeper
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Die Europäische Kommission hat im Rahmen des Gesetzes über digitale Märkte, besser bekannt als Digital Markets Act, kurz DMA, erstmals sechs Unternehmen als Gatekeeper benannt. Wenig überraschend handelt es sich bei diesen um die bekannten Tech-Größen Alphabet, Amazon, Apple, ByteDance, Meta und Microsoft. Insgesamt wurden 22 zentrale Plattformdienste der Unternehmen ausgemacht, die die Bedingungen für die Klassifizierung erfüllen.

Unternehmen werden dann als Gatekeeper eingestuft, wenn diese einen Jahresumsatz von mindestens 7,5 Milliarden Euro oder eine durchschnittliche Marktkapitalisierung von mindestens 75 Milliarden Euro haben. Die entsprechenden Plattformdienste müssen dabei mindestens 45 Millionen aktive Nutzer in der EU vorweisen.

Die zu den benannten Gatekeepern gehörenden Plattformen sind dabei den meisten Verbrauchern wohl bekannt. Darunter finden sich die Betriebssysteme Windows, Android und iOS. Bei den Messengern wird WhatsApp aufgeführt. Dazu gesellen sich soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram und Tiktok. Häufig anzutreffen sind Google-Produkte. Hier reicht die Bandbreite von der Google Suche, über YouTube und den Browser Chrome bis hin zu Google Maps.

Die ausgemachten sechs Torwächter, wie sie die Kommission nennt, haben nun sechs Monate Zeit, um die vollständige Einhaltung der neuen DMA-Regelungen für jede ihrer benannten Plattformdienste umzusetzen. Geschieht dies nicht, drohen empfindliche Geldstrafen, sogar die Aufspaltung eines Dienstes steht als Instrumentarium bereit. 

In der Folge bedeutet das etwa für WhatsApp, dass der Messenger sich künftig für Nachrichten von kleineren Messengern öffnen muss. Unternehmen die Daten aus verschiedenen Quellen beziehen, dürfen die Datensätze nur noch mit ausdrücklicher Nutzereinwilligung zusammenführen.

Das neue Gesetz über Digitale Märkte der EU will die Marktmacht der Tech-Giganten etwas reduzieren und so zumindest für faireren Wettbewerb sorgen. Verbrauchern soll so mehr Freiheit bei der Auswahl zur Verfügung stehen.

Wie die Gerüchteküche zutreffender Weise berichtet hat, haben Apple und Microsoft tatsächlich Bedenken hinsichtlich der Einstufung ihrer Produkte angemeldet. Daher wird die Kommission den Status von Microsofts Suchmaschine Bing, Edge und Microsoft Advertising sowie Apples iMessage erneut untersuchen.