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Bisher kennen wir nur Renderings und können uns in etwa vorstellen, in welcher Form Intel 30 Milliarden Euro in zwei Fab-Modulen bei Magdeburg stecken will. Nun hat man die Baupläne veröffentlicht, die einige interessante Details enthalten. Darauf gestoßen sind die Kollegen von Heise Online.
Auf den Lageplänen zu erkennen, sind die zwei Module Fab 29.1 und Fab 29.2. Neben den beiden Produktionsgebäuden, in denen einmal die High-NA EUV-Maschinen von ASML stehen sollen, gibt es zahlreiche weitere Gebäude, die der Versorgung dieser Produktionsgebäuden dienen. So muss zum Beispiel das Wasser aufwändig gereinigt werden, bevor es in der Produktion verwendet werden kann. Später muss dann eine ebenso gründliche Reinigung stattfinden. Außerdem muss die Luft für die Reinräume vorbereitet werden. Gut 75 % der Fläche für die zwei Module sind mit Versorgungsgebäuden verplant. Hinzu kommen Bürogebäude, Parkplätze und vieles mehr.
Über ein eigenes Umspannwerk wird die Fab 29 an die 380-kV-Hochspannungsleitung angeschlossen, die dort verläuft. Auch die Stromversorgung einer solchen Fab ist von entscheidender Bedeutung. Statt den üblichen Dieselgeneratoren für die Notstromversorgung will Intel auf einen Batteriespeicher setzen.
Die Schnittpläne zeigen den Aufbau der Fabs. Es gibt drei Geschosse mit einer jeweiligen Höhe zwischen 5,7 m bis 6,5 m. In der zweiten Ebene mit einer Höhe von 6,5 m stehen dann die Produktionmaschinen und hier vor allem die High-NA EUV-Belichtungsmaschinen. Die darüber und darunter liegenden Geschosse dienen der Versorgung. Wasser, Strom, Chemikalien – all das muss an die Maschinen herangeführt werden.
Mit den Dachaufbauten für die Klimaanlage und Heizung kommen die Gebäude auf eine Höhe von 36,7 m. Die Fläche der beiden Module Fab 29.1 und Fab 29.2 alleine kommt auf etwa 81.000 m². Die beiden Gebäude haben zusammen eine Länge von 530 m und sind 153 m breit.
Die neu gebaute Straße, an der die Fab 29 liegen wird, wird Ada-Lovelace-Chaussee heißen. Ada Lovelace ist auch der Name der aktuellen Gaming-GPU-Architektur von NVIDIA.
Laut den vorliegenden Plänen gehen die Planer (und wohl auch Intel) davon aus, dass im vierten Quartal 2027 mit der Produktion begonnen werden kann. Damit dürfte eine Fertigung in Intel 14A oder gar Intel 10A in Magdeburg in Frage kommen. Entsprechende Pläne präsentierte Intel in der vergangenen Woche auf seinem Foundry-Event (IFS Direct Connect).
Ausreichend Platz für weitere Fab-Module gibt es. Intel hat sich ingesamt ein Gelände gekauft, welches im Vollausbau Platz für acht dieser Module hat. Was wir hier sehen, ist also möglicherweise nur ein Viertel dessen, was in ein oder zwei Jahrzehnten dort stehen könnte. Zunächst einmal aber wird es gelten, die erste Ausbaustufe fertig zustellen.