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Im Zuge einer Umstrukturierung plant SAP einen Stellenabbau von 8.000 Mitarbeitern weltweit. Bereits am Wochenende berichtete die Handelsblatt, dass davon in Deutschland wohl rund 2.600 Mitarbeiter betroffen sein werden. Die Zeitung beruft sich dabei auf interne Mails, die der europäische SAP-Betriebsrat an seine Mitarbeiter verschickte. Von den insgesamt 8.000 gestrichenen Jobs entfallen demnach 4.100 auf Europa.
Mittlerweile zeichnet sich aber ab, dass der Konzern wohl eine sozialverträgliche Lösung bei der Stellenstreichung favorisieren wird. So sollen die Kürzungen ausschließlich durch freiwillige Programme erfolgen, wie der Betriebsrat des Unternehmens unterdessen bekannt gab. Auf Anfrage des SWR erklärte der Betriebsratsvorsitzende Eberhard Schick, dass kein Mitarbeiter zur Kündigung gezwungen werden soll.
Momentan plant SAP daher verschiedene Abfindungsprogramme, wie Schick weiter ausführt. Zum einen werden Programme für ältere Mitarbeiter angeboten werden, die mit einer freiwilligen Abfindung in den Ruhestand treten können, ähnlich der passiven Altersteilzeit. Zum anderen sollen Mitarbeiter in Abteilungen, die zukünftig an Bedeutung verlieren werden, ein neues Angebot erhalten. Als Beispiel nennt der Betriebsratsvorsitzende das Geschäft mit lokalen Servern, welches langfristig durch Cloud-Lösungen ersetzt werden. Im Raum steht auch, dass den betroffenen Mitarbeitern aus diesen Bereichen ihrerseits eine Abfindungsoption offeriert werden wird. In beiden Fällen sollen aber die Beschäftigten das letzte Wort darüber haben, ob sie das Angebot annehmen möchten oder nicht.
Schick schätzt, dass sich wohl alle betroffenen Angestellten in Deutschland auf die Angebote einlassen werden. Er macht dies an Erfahrungen aus ähnlichen Programmen in den vergangenen Jahren fest. Die Verhandlungen über die Einzelheiten sollen zudem noch in diesem Monat abgeschlossen werden. Dass sich das Unternehmen umstrukturieren möchte, gab SAP schon im Januar bekannt, auch, dass man sich künftig verstärkt auf Angebote im Bereich Künstliche Intelligenz fokussieren möchte. Der nun stattfindende Reorganisationsprozess soll laut dem Unternehmen bis zum Ende des ersten Quartals 2025 abgeschlossen sein.