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Apple könnte möglicherweise der erste Konzern sein, der sich im Zuge des Digital Markets Act (DMA) eine Strafzahlung in Milliardenhöhe einfängt. Wie Reuters berichtet, könnte dies sogar noch in diesem Monat der Fall sein. Die EU wirft Apple vor, durch sogenannte "Anti-Steering"-Praktiken im App Store den Wettbewerb zu blockieren. Diese Praxis verbietet es Entwicklern, Nutzer auf günstigere Angebote außerhalb des App Stores hinzuweisen, was gegen die neuen EU-Vorgaben verstößt, die auf fairere Marktbedingungen für digitale Dienste abzielen.
Die Strafe könnte dabei empfindlich ausfallen: Laut DMA können Strafen bis zu zehn Prozent des globalen Jahresumsatzes betragen, was für Apple bis zu 38 Milliarden Dollar (rund 35 Milliarden Euro) bedeuten könnte.
Apple ist für die EU kein unbeschriebenes Blatt. Erst kürzlich hatte der Konzern eine Milliardenstrafe im Zusammenhang mit Musik-Streaming-Diensten sowie eine Steuernachzahlung an Irland akzeptieren müssen. Der App Store bleibt für Apple ein zentraler Umsatz- und Kontrollkanal im eigenen Ökosystem, wird jedoch seit Jahren stark für die hohen Provisionen kritisiert.
Durch den DMA steht Apple nun unter Druck, wesentliche Änderungen vorzunehmen. Alternative App-Stores und die freie Auswahl von Standard-Apps sollen bald auf Apple-Geräten möglich sein. Ob diese Änderungen Apples App-Store-Modell langfristig beeinflussen, bleibt abzuwarten, doch die Marktdynamik wird zweifellos eine deutliche Veränderung erfahren.